- Der katalanische Separatistenchef Carles Puigdemont hat sich nach seiner Freilassung in Deutschland kämpferisch geäussert.
- «Wir machen weiter, stärker und entschiedener als je zuvor, auf unserem katalanischen Weg der Gewaltlosigkeit, der Forderung nach Ausübung unserer demokratischen Rechte.»
- Der 55-Jährige hatte zuvor nach elf Tagen das Gefängnis im deutschen Neumünster nach Hinterlegung einer Kaution von 75'000 Euro verlassen.
- Puigdemont droht aber immer noch eine Überstellung nach Spanien wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Mittel. Wegen Rebellion kann er nicht mehr angeklagt werden.
«Der Weg ist lang, aber an seinem Ende kann nur eins stehen, unser Sieg», sagte Carles Puigdemont in einer Audiobotschaft, aus welcher spanische Medien zitierten. Nach der Aufnahme der Botschaft in Neumünster habe sich Puigdemont auf den Weg nach Berlin begeben.
Erneut forderte Puigdemont die sofortige Freilassung der in Spanien inhaftierten Mitstreiter. Die Zentralregierung in Madrid müsse sich jetzt endlich mit den Separatisten «an einen Tisch setzen».
55-Jähriger kein «Rebell»
Puigdemont wurde am Freitag in Neumünster aus der Haft im Gefängnis entlassen. Das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht hatte am Donnerstag entschieden, dass der 55-Jährige nicht wegen des spanischen Hauptvorwurfs der Rebellion ausgeliefert werden kann.
Ein Auslieferungshaftbefehl wurde nur wegen des zweiten Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder erlassen. Der Haftbefehl wurde aber unter Auflagen ausser Vollzug gesetzt.