Die Kontrolle: An Silvester hat die Kölner Polizei am Hauptbahnhof hunderte junge Männer überprüft und dies später als Kontrolle von «Nafris» (Nordafrikaner) kommuniziert. Das hat eine hitzige Diskussion ausgelöst.
Die Korrektur: Jetzt kommt heraus – ein grosser Teil der kontrollierten Männer kommt nicht aus Nordafrika. Die meisten Kontrollierten stammen aus Irak, Syrien oder Afghanistan. Zudem wurden viele Männer gleich mehrfach überprüft. So wurden aus den 2500 Überprüfungen 674 Identitäten.
Die Übergriffe: Die Kölner Polizei war an Silvester mit einem Grossaufgebot unterwegs, weil es im Jahr zuvor zu zahlreichen sexuellen Übergriffen und massenhaften Diebstählen gekommen war. Die meisten Verdächtigen waren Nordafrikaner. Dieses Mal war die Polizei mit 1700 Beamten vor Ort. Es wurden nur sehr wenige Delikte angezeigt.
Die «Nafri»-Diskussion: Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies bedauerte in einem Interview die Verwendung der Bezeichnung «Nafris». «Den Begriff finde ich sehr unglücklich verwendet hier in der Situation. (...) Das bedauere ich ausserordentlich.» Die Bezeichnung werde als «Arbeitsbegriff» innerhalb der Polizei verwendet. Auch das deutsche Innenministerium distanzierte sich von dem Begriff. Doch das Bedauern über die Verwendung des Begriffs ändere nichts an Erforderlichkeit und Verhältnismässigkeit der Massnahme.