«Nur» ein Blog: Die am Dienstag gestartete Plattform ist für Digitalredaktor Jürg Tschirren nicht viel mehr als ein Blog. Äusserlich erinnert dieser an Twitter – wo es aber nur Beiträge von Trump gibt. Angehängt ist der Blog «Vom Schreibtisch von Donald J. Trump» an seine Webseite donaldjtrump.com. Diese nutzte er bislang zum Geld sammeln. In einem Shop konnten Trump-Baseball-Caps oder Stickers gekauft werden.
Was wird verbreitet? Die Blogposts sind kurze Statements von Donald Trump zum aktuellen Geschehen aber auch die erneute Behauptung, bei den Präsidentschaftswahlen 2020 um seinen Sieg betrogen worden zu sein. Der neuste Eintrag ist derzeit aber ein Video über den Blog selbst. In einer Zeit des Schweigens und der Lügen sei der Blog ein Leuchtturm der Freiheit, heisst es darin. Ein Ort, an dem frei und in Sicherheit gesprochen werden könne. Zum jetzigen Zeitpunkt können nur Donald Trump oder das Team hinter der Webseite Einträge veröffentlichen.
Wie funktioniert der Blog? Besucherinnen und Besucher der Webseite haben momentan die Möglichkeit, einzelne Einträge per Knopfdruck auf Facebook und Twitter zu teilen. Selber Einträge verfassen oder Einträge kommentieren können sie allerdings nicht. Dafür gibt es die Möglichkeit, Einträge mit rotem Herz zu «liken». Allerdings ist es nicht möglich, dieses «Like» dann auch wieder zurückzunehmen. Laut dem Nachrichtensender Fox News soll Trump später über die Plattform, aber auch direkt mit seinen Unterstützern und Unterstützerinnen kommunizieren können. Allerdings ist im Moment noch nicht klar, wie das genau funktionieren soll.
Lassen das die Plattformen zu? Für den ehemaligen US-Präsidenten ist diese neue Plattform wohl ein Versuch, über Umwege aus der Verbannung auf die Sozialen Medien zurückzukehren, meint Digitalredaktor Tschirren. Er werde aber darauf angewiesen sein, dass seine Unterstützerinnen und Unterstützer die Inhalte fleissig auf den anderen Plattformen teilen. Darauf angesprochen heisst es bei Twitter, dass das Teilen solcher Inhalte erlaubt sei, solange das Material nicht gegen die Regeln der Plattform verstosse. Ebenfalls dürfe ein Twitter-Konto nicht ausschliesslich zum Zweck benutzt werden, Donald Trump eine Stimme zu geben. Facebook hat sich noch nicht zur neuen Trump-Plattform geäussert. Für Tschirren ist aber klar, für beide sei die Plattform eine Herausforderung.
Nach Sturm aufs Kapitol gesperrt: Trump war nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington bei Twitter, Facebook und Googles Videoplattform Youtube ausgesperrt worden. Twitter betonte bereits, dass es für Trump keinen Weg zurück gebe. Youtube will sein Profil entsperren, wenn «das Risiko von Gewalt gesunken ist».