- Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist nach Ansicht des Weltklimarats IPCC technisch noch machbar.
- Sie kann aber nur durch rasches Handeln auf allen Feldern erreicht werden.
- Der Sonderbericht beschreibt, wie sich zahlreiche Folgen des Klimawandels durch die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zu einem 2-Grad-Szenario vermeiden liessen.
Jedes bisschen zusätzliche Erwärmung mache einen Unterschied. Die Wissenschaftler identifizierten viele Unterschiede zwischen einer künftigen plus 1.5-Grad- und einer plus 2-Grad-Welt: Es gäbe weniger extreme Hitzeperioden, in manchen Weltregionen weniger gefährliche Starkregen und in anderen weniger Dürren. Auch der Meeresspiegel würde weniger ansteigen und rund 10 Millionen Menschen weniger wären von den Folgen des Anstiegs betroffen.
«Landwirtschaft und Natur profitieren»
Wichtige Vorteile gäbe es auch in der Landwirtschaft, sagt der Mitautor des Berichts, Hans-Otto Pörtner: Werde die Erwärmung bei 1.5 Grad begrenzt, fielen die Ertragseinbussen bei Mais, Reis und Weizen weniger stark aus als bei plus 2 Grad. Es würde aber auch die Natur profitieren: Korallenriffe zum Beispiel könnten bei plus 1.5 Grad wenigstens teilweise überleben, bei höheren Temperaturen kaum mehr.
Die Analyse des Weltklimarats zeigt: Das 1.5-Gradziel kann noch erreicht werden – allerdings nur mit noch nie dagewesenen Anstrengungen, sagt Mitautor Jim Skea. In allen Bereichen müsse der Treibhausgas-Ausstoss rapide sinken: Etwa bei der Stromerzeugung, im Verkehr, in der Industrie. Bis 2030 müssten die Emissionen um 45 Prozent abnehmen, bis 2050 um fast 100 Prozent. Damit dies gelänge, müssten alle Länder ihre bisherigen Massnahmen für den Klimaschutz deutlich verstärken.