Es ist ein grosser Moment für jeden US-Präsidenten. Nach angespannten Stunden im Situation Room melden sie der Öffentlichkeit, dass eine Mission erfüllt sei. Barack Obama tat es bereits bei der Bin-Laden-Mission und Donald Trump bei Al-Baghdadi.
Nun also auch Joe Biden
Der in der Nacht auf Donnerstag während des US-Sondereinsatzes verstorbene Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi war nahezu unbekannt. Präsident Biden bezeichnete den IS-Kommandanten als federführend, etwa beim Genozid an den Jesiden im Irak.
Der US-Einsatz sendet zudem ein Signal an alle Terroristen. So sagte Biden: «Wir werden nach euch suchen und wir werden euch finden.» Doch Bidens Antiterrorerfolg geht dem politischen Alltag in Washington unter. Die Demokraten gratulierten dem Präsidenten höflich, die Republikaner verkniffen sich das Lob.
Kritik von ranghohem General
Der General Kenneth McKenzie sagte sogar, er finde den Effort in Syrien gut, aber leider sei die Biden-Regierung «taub, stumm und blind», wenn es etwa um radikale Islamisten in Afghanistan gehe. Doch genau solche Sondereinsätze könnten das Entstehen eines Terrornetzwerks überall verhindern, meinte der Befehlshaber der US-Armee weiter.
Aber in Washington hörte kaum jemand zu. In den konservativen Medien war der Tod des IS-Anführers bloss eine Randnotiz wert.