- Die spanische Kronprinzessin Leonor wird heute 18 Jahre alt und hat am selben Tag den Verfassungseid abgelegt.
- Sie leistete den Schwur im Unterhaus des Parlaments in Madrid.
- Auch Regierungschef Pedro Sanchez war bei der Zeremonie dabei.
In Begleitung ihrer Eltern, König Felipe und Königin Letizia, sowie der jüngeren Schwester Sophia, legte die Kronprinzessin den Eid auf die spanische Verfassung ab und schwor der Krone ihre Treue.
«Ich schwöre, mein Amt gewissenhaft auszuüben, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, die Rechte der Bürger und der autonomen Gemeinschaften zu achten und dem König die Treue zu halten», sagte sie. Anschliessend gab es minutenlangen Beifall.
Sollte sie irgendwann die Nachfolge ihres Vaters König Felipe VI. (55) antreten, würde Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868. Die Thronfolgerin hat im Sommer eine dreijährige Ausbildung an der militärischen Offiziersakademie begonnen.
Am Nachmittag erhielt die ältere der beiden Töchter im Königlichen Palast das Halsband des Ordens von Karl III., die höchste zivile Auszeichnung Spaniens. Der umstrittene Grossvater von Leonor, der seit August 2020 in Abu Dhabi im Exil lebende Altkönig Juan Carlos (85), war laut Medien nur zur privaten Geburtstagsfeier abends im Madrider Pardo-Palast eingeladen.
Spaniens Medien sprechen von einer «Leonor-Manie»
In Madrid herrschte am Dienstag nach Darstellung einiger Medien eine «Leonor-Manie»: Bei der Fahrt der Königsfamilie vom Königlichen Palast zum «Congreso de los Diputados» waren die Strassen voll mit Anhängern der Monarchie. Die Menschen jubelten und schwenkten Spanien-Fahnen. Überall in der Hauptstadt prangten Flaggen und grosse Bilder der Prinzessin.
Auf dem Hauptplatz Puerta del Sol wurden zwei Grossleinwände aufgestellt, vor denen sich ebenfalls Tausende versammelten, um die Vereidigungszeremonie zu verfolgen. Allerdings lieben nicht alle Spanierinnen und Spanier ihre Royals. Im Gegenteil: Es gibt seit Jahren viel Kritik. Die Vereidigung wurde am Dienstag von fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottiert, die die Abschaffung der Monarchie fordern. Zudem blieben zwei Ministerinnen und ein Minister der linken Regierungskoalition der Zeremonie fern.