- Die USA haben sich mit einem Staatsbegräbnis von dem verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter verabschiedet.
- Das Staatsbegräbnis fand in der National Cathedral in Washington statt, wo sich alle fünf noch lebenden ehemaligen und amtierenden US-Präsidenten versammelten.
- Der amtierende US-Präsident Joe Biden hielt eine Trauerrede.
- Später soll Carter im Kreis seiner Familie in Plains im Bundesstaat Georgia beigesetzt werden.
Der Sarg war mit der US-Flagge bedeckt, das Sternenfeld wie von der Tradition vorgeschrieben über der linken Schulter des Verstorbenen.
An der Trauerfeier nahmen unter anderem der scheidende Präsident Joe Biden mit Ehefrau Jill teil, wie auch sein designierter Nachfolger Donald Trump und dessen Gattin Melania. Der Republikaner sass neben dem Demokraten Barack Obama, zu dessen Rechten wiederum George W. Bush mit Ehefrau Laura sowie Bill und Hillary Clinton sassen.
Auch Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Ehemann Douglas Emhoff sowie frühere Inhaber dieses Amtes wie Al Gore und Mike Pence nahmen teil. Vertreten war zudem weitere Polit-Prominenz: darunter Kanadas Premierminister Justin Trudeau und UNO-Generalsekretär António Guterres.
Mehrere Trauerreden
An der Trauerfeier in der National Cathedral hielten mehrere Personen eine Rede, darunter Joe Biden. Biden sagte, die Freundschaft zu Carter habe ihm beigebracht, dass Charakterstärke mehr wert sei als die Titel oder die Macht, die man habe. Der US-Präsident prangerte Machtmissbrauch an und mahnte, es gebe eine Verpflichtung, Hass keinen sicheren Hafen zu bieten.
Trauerakt für den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter
Der Sohn des früheren US-Präsidenten Gerald Ford, las ebenfalls eine Rede vor. Sein Vater, der unmittelbar vor Carter im Amt war, hatte nach seinem Tod 2006 eine vorbereitete Trauerrede für Carter hinterlassen.
Ford und Carter pflegten eine bemerkenswerte Freundschaft, nachdem sie im Wahlkampf Rivalen waren – undenkbar im heutigen, tief gespaltenen US-Politikbetrieb. Die Rede schloss mit den Worten: «Was mich betrifft, Jimmy, so freue ich mich auf unser Wiedersehen, wir haben uns viel zu erzählen.»
Weiter las offenbar Ted Mondale, Sohn des ehemaligen US-Vizepräsidenten Walter Mondale, einen Text vor. Auch Mondale Senior hatte ihn vor seinem Tod verfasst. Auch ein Enkel von Jimmy Carter, Jason Carter, sprach an der Trauerfeier.
Trauerfeier in Plains
Nach der Trauerfeier wurde sein Leichnam mit dem Flugzeug Special Air Mission 39 in seine Heimatstadt Plains im Bundesstaat Georgia überführt. Dort findet die Trauerfeier für geladene Gäste in der Maranatha Baptis Church statt.
Die Zeichen der Trauer über Carters Tod werden noch weiterhin zu sehen sein. Biden hat für 30 Tage Trauerbeflaggung angeordnet.
Die Flaggen werden also auch am Tag der Vereidigung seines Nachfolgers Trump auf halbmast wehen. Der Republikaner hatte sich darüber öffentlich aufgeregt.