Das Wichtigste in Kürze:
- Die Vorhersagen, wie sich Tornados entwickeln, werden aufgrund von Drohnen gemacht.
- Diese Wetterdrohnen hat ein neues Unternehmen aus St.Gallen entwickelt.
- Sie sind schneller als Radarstationen und Wettersatelliten.
Tornados, die Vorläufer von Wirbelstürmen, sind in den USA keine Seltenheit. Solche gefährlichen Unwetter können aber mit Wettersatelliten und Radarstationen vom Boden aus erst spät entdeckt werden.
Die Wetterdrohnen des Ostschweizer Unternehmens Meteomatics hingegen können nahe an die Tornados heranfliegen und wichtige Daten für die Prognosen liefern, erklärt Martin Fengler, Gründer und Geschäftsleiter von Meteomatics in der Firmenzentrale in St. Gallen. «Das ist die Meteodrohne SSE. Sie ist geeignet, in sehr hohen Windgeschwindigkeiten zu fliegen. Sie sieht klein und harmlos aus, geht aber ab wie eine Rakete.»
Bis 1,5 Kilometer über Boden
Die Drohnen der St. Galler Firma Meteomatics messen Temperatur, Windstärke- und Windrichtung, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Im Unterschied zu den herkömmlichen Methoden messen die Drohnen erstmals direkt Daten vom Boden bis in eine Höhe von 1,5 Kilometern Höhe. «Da macht die Meteorologie zurzeit noch einen Blindflug. Drohnen sind derzeit das einzige Messinstrument, um präzise Daten liefern zu können.»
Die Drohne sieht klein und harmlos aus, aber sie geht ab wie eine Rakete.
Vor kurzem flogen die Wetterdrohnen aus der Ostschweiz auch in den USA, im Auftrag des amerikanischen Wetterdienstes. In dieser Zeit waren rund 100 Tornados unterwegs.
Der amerikanische Wetterdienst sei auf sie zugekommen, um Vorläufer von Wirbelstürmen zu untersuchen, sagt Fengler. Sie taten das mit Erfolg. «Die Resultate haben die Experten beeindruckt. Man sieht, mit welcher Dynamik eine Gewitterzelle entsteht.»
Nebel und Gewitter sind vorhersagbar
Die St. Galler Wetterdrohnen untersuchen also erstmalig die Luftschichten bis auf 1,5 km Höhe. Diese Schichten sind für die Bildung von Nebel, Hochnebel, Gewittern und schweren Unwettern wichtig. «Ich möchte morgens um neun bei strahlend blauem Himmel sagen können, wo nachmittags um drei Gewitter kommen», sagt der Chef von Meteomatics.
In der Schweiz beliefert das St. Galler Unternehmen SRF-Meteo mit Wetterdaten.