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Studie aus Deutschland Zahl der Missbrauchsopfer im Bistum Münster höher als bekannt

  • Im deutschen Bistum Münster hat es in den vergangen rund 70 Jahren deutlich mehr Missbräuche an Minderjährigen gegeben, und auch mehr Täter, als bisher bekannt.
  • Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Münster.
  • Die Forschenden haben 610 Opfer ermittelt. Sie gehen aber von weit mehr aus – nämlich von 5000 bis 6000.
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Archiv: in der Schweiz wurde im Dezember 2021 eine solche Studie in Auftrag gegeben
Aus Tagesschau vom 06.12.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 36 Sekunden.

Laut der über zwei Jahre dauernden Forschungsarbeit eines fünfköpfigen Teams gab es von 1945 bis 2020 fast 200 Kleriker und bekannte 610 minderjährige Opfer von sexuellem Missbrauch. Damit sind 4.17 Prozent der Priester betroffen. Die Dunkelziffer ist erheblich höher.

Von Einzelfällen kann nicht gesprochen werden

Der Historiker Thomas Grossbölting widersprach bei der Vorstellung der Studie der Schilderung des 2008 verstorbenen Bischofs Reinhard Lettmann, der von Einzelfällen gesprochen hatte. Missbrauchsfälle habe es flächendeckend in allen Dekanaten des Bistums gegeben und viele hätten davon gewusst, sagte Grossbölting und sprach von Vertuschung.

Nachweisen konnten die Forscher jahrzehntelanges Versagen in der Bistumsleitung und Strafvereitelung in verschiedenen Fällen. Dem aktuellen Bischof Felix Genn werfen die Forscher vor, in den vergangenen Jahren gegenüber Tätern nicht die nötige Strenge als Vorgesetzter gezeigt zu haben, wenn diese Reue geäussert hätten. Nach der Lektüre der Studie wird sich Münsters Bischof am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz äussern.

SRF 4 News, 13.6.22, 13:00 ; 

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