Tat in Amsterdam 2021 - Gericht verurteilt drei Männer für Mord an Peter de Vries

• Das Amsterdamer Strafgericht hat drei Männer wegen Mordes am niederländischen Kriminalreporter Peter R. de Vries zu hohen Haftstrafen von bis zu 28 Jahren verurteilt.
• Die Anklage hatte lebenslange Haft gefordert.
• De Vries war am 6. Juli 2021 in Amsterdam auf offener Strasse niedergeschossen worden, als er ein TV-Studio verliess.

Die Richter verurteilten auch vier weitere Angeklagte zu Haftstrafen von bis zu 14 Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord an dem prominenten Reporter. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen. Für die Richter war die Schuld der drei Hauptangeklagten zweifelsfrei erwiesen.

Ungewisse Verbindungen in kriminelles Millieu

Nach Ansicht der Anklage war die Drogenbande des berüchtigten Kriminellen Ridouan Taghi für den Mord verantwortlich. De Vries war Vertrauensperson des Kronzeugen, der in einem grossen Strafprozess gegen Taghi und seine Komplizen ausgesagt hatte. Zuvor waren bereits der Bruder und der Verteidiger des Kronzeugen ermordet worden. Doch Beweise für die Verantwortung der Taghi-Bande gibt es nicht. Taghi war im Februar zu lebenslanger Haft verurteilt worden, aber für andere Morde.

Die Tat hatte das Land schockiert. Direkt nach der Tat waren zwei Hauptverdächtige festgenommen worden. Das waren der Schütze Delano G. (24) und der Fahrer des Fluchtautos, Kamil E. (38). Beide wurden nun zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt. 

Die Sicherheitsvorkehrungen am Prozess waren gross. (Amsterdam, 12.06.24)

AP Photo/Mike Corder

Der dritte Haupttäter Krystian M. (29) gilt als «Mordmakler», er wurde mit 26 Jahren Haft bestraft. Nur M. hatte eine Mitschuld zugegeben und sich bei den Angehörigen des Opfers entschuldigt. Die Angeklagten hatten sich im Übrigen auf ihr Schweigerecht berufen und die Aussage verweigert.