- In Bagdad haben Tausende an einem Trauerzug für den getöteten iranischen General Ghassem Soleimani und den irakischen Milizenführer Abu Mehdi al-Muhandis teilgenommen.
- Angesichts der angespannten Lage hat die Nato die Truppenausbildung im Irak vorerst gestoppt.
- Englands Aussenminister Dominic Raab rät von Reisen in den Iran oder den Irak ab.
Die Teilnehmer des Trauerzuges in Bagdad skandierten «Tod für Amerika», wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Trauerzug fand im Bezirk Kasimija statt, wo sich ein schiitisches Heiligtum befindet.
Im Anschluss war ein Staatsbegräbnis in der Grünen Zone Bagdads geplant, wo viele Ministerien und Botschaften liegen. Die beiden Särge waren mit ihren jeweiligen Nationalflaggen bedeckt und wurden auf Fahrzeugen durch die schwarz gekleidete Menge im schiitischen Bezirk Kadhimija gefahren. Im Anschluss an den Trauerzug war ein Staatsbegräbnis mit irakischen Würdenträgern in der Grünen Zone Bagdads geplant, wo viele Ministerien und Botschaften liegen.
Der britische Aussenminister Dominic Raab hat von Reisen in den Iran und den Irak abgeraten. «Angesichts der erhöhten Spannungen in der Region» rät das Aussenministerium dazu – mit Ausnahme der Autonomen Region Kurdistan -, nicht in den Irak zu reisen, sagte der Minister.
Zudem sollten britische Bürger sorgfältig überlegen, ob Reisen in den Iran unbedingt erforderlich seien. Zuvor hatte Raab alle Seiten aufgerufen, eine weitere Eskalation in der Region zu vermeiden.
Nato stoppt Ausbildungsaktivitäten
Die Nato hat derweil die Truppenausbildung im Irak vorerst gestoppt. Sprecher Dylan White betonte jedoch, dass die Mission grundsätzlich weitergehe. «Aber die Ausbildungsaktivitäten sind vorübergehend ausgesetzt.»
Die Nato beobachte die Lage in der Region sehr genau, sagte White. Die Sicherheit des Personals habe Priorität. «Wir werden weiterhin alle nötigen Vorsichtsmassnahmen treffen.» Generalsekretär Jens Stoltenberg habe nach den jüngsten Entwicklungen mit US-Verteidigungsminister Mark Esper telefoniert.
Die angespannte Lage hat auch Auswirkungen auf die Sportwelt. Die Fussball-Nationalmannschaft der USA hat ihr ab Sonntag geplantes Trainingslager in Katars Hauptstadt Doha abgesagt. Grund sei die «sich entwickelnde Situation in der Region», teilte der Fussballverband mit.