- Weil der britische Premierminister Boris Johnson als Tory-Parteichef abtritt, wird in Kürze auch sein Amt als Regierungschef frei.
- Damit können sich bereits mögliche Kandidatinnen und Kandidaten für seine Nachfolge in Stellung bringen.
Drei Namen könnten gemäss SRF-Korrespondent Michael Gerber für die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson in die Kränze kommen: Nadhim Zahawi, Sajid Javid und Liz Truss.
In den Medien machen allerdings noch weitere mögliche Kandidatinnen und Kandidaten die Runde: So etwa Jeremy Hunt, der ehemalige Aussenminister. Der 55-Jährige wurde 2019 bei der Wahl zum Parteivorsitzenden Zweiter hinter Johnson. Er hatte heuer schon einmal gesagt, sein Ehrgeiz, Premierminister zu werden, sei «noch nicht ganz verschwunden».
Auch Verteidigungsminister Ben Wallace (52) könnte aufs Kandidatenkarussell aufspringen: Dank seines Umgangs in der Ukraine-Krise hat sich Wallace unter den Mitgliedern der Konservativen Partei zum beliebtesten Regierungsmitglied gemausert. 2005 wurde er erstmals ins Parlament in Westminster gewählt. Von 2016 bis zu seinem Amtsantritt als Verteidigungsminister verantwortete er die Sicherheit.
Als möglicher Nachfolger von Johnson kursiert auch der Name von Rishi Sunak (42), der am Dienstag als Finanzminister zurückgetreten ist. Bis letztes Jahr galt er als Favorit für die Nachfolge des jetzigen Premierministers. Lorbeeren erntete Sunak insbesondere für ein Corona-Rettungspaket, das unter anderem dank eines kostspieligen Programms zur Erhaltung von Arbeitsplätzen eine Massenarbeitslosigkeit verhinderte. Später wurde Sunak jedoch unter anderem dafür kritisiert, er habe Grossbritanniens Haushalte nicht genug unterstützt.
Nebst Liz Truss könnte noch eine andere Frau das Amt von Boris Johnson beerben. Medien wie BBC und Spiegel sehen auch Handelsministerin Penny Mordaunt (49) im Kreise der Favoriten. Johnson hatte die frühere Verteidigungsministerin bei Amtsantritt entlassen, nachdem Mordaunt während des letzten Wahlkampfes seinen Rivalen Jeremy Hunt unterstützt hatte. Mordaunt war eine leidenschaftliche Befürworterin des Austritts aus der Europäischen Union.
Schliesslich kursiert auch der Name von Tom Tugendhat. Der 49-Jährige ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im britischen Unterhaus. Der ehemalige Soldat, der im Irak und in Afghanistan gekämpft hatte, deutete bereits die Möglichkeit einer Kandidatur an. Er gilt als regelmässiger Kritiker von Johnson.