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Hurrikan in den USA Florida rüstet sich für «Milton» – Biden verschiebt Europa-Reise

  • Der Hurrikan «Milton» soll voraussichtlich heute Abend (Ortszeit) im US-Bundesstaat Florida auf Land treffen.
  • Millionen Menschen wurden aufgefordert, sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen, der einer der gefährlichsten in der Geschichte des Bundesstaates werden könnte.
  • Nur rund anderthalb Wochen zuvor hinterliess Hurrikan «Helene» in sechs Bundesstaaten immense Verwüstungen.
  • Wegen der beiden Hurrikane verschiebt US-Präsident Joe Biden seinen geplanten Besuch in Deutschland.

Der in die höchste Hurrikan-Kategorie 5 eingestufte Sturm «Milton» stellt die Einsatzkräfte in Florida vor grosse Herausforderungen. Prognosen zufolge dürfte er sich zwar abschwächen, bevor er auf Land trifft, doch seine enorme Ausdehnung birgt weiterhin erhebliches Zerstörungspotenzial – besonders in der Region um die Küstenmetropole Tampa.

Das Pentagon teilte mit, dass Tausende Nationalgardisten mobilisiert worden seien. Hubschrauber und hochwasserfähige Fahrzeuge stünden für Rettungseinsätze bereit. Notfallzentren im ganzen Bundesstaat wurden mit Vorräten bestückt, um unmittelbar nach dem Sturm schnelle Hilfe leisten zu können.

Biden verschiebt Reise nach Deutschland

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US-Präsident Joe Biden hat seinen für Ende der Woche angesetzten Deutschland-Besuch verschoben. Biden werde sich um die Massnahmen zur Bewältigung der beiden Hurrikane kümmern, teilte sein Büro am Nachmittag Schweizer Zeit mit. Auch die Reise nach Angola müsse zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Die deutsche Regierung erklärte, sie sei über die Absage informiert worden. Biden sollte unter anderem am Samstag in Ramstein über den Ukraine-Krieg beraten.

Auch US-Aussenminister Antony Blinken hat seine Deutschlandreise abgesagt. Blinken werde vom Aussenministertreffen der Asean-Staaten in Laos in die Hauptstadt Washington zurückkehren, erklärte Ministeriumssprecher Matthew Miller.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis appellierte mit Nachdruck an die Bevölkerung, die Evakuierungsanweisungen ernst zu nehmen. Viele, die das Gebiet verlassen wollten, stiessen jedoch auf Schwierigkeiten: Der Sender CNN berichtete von Staus, Treibstoffengpässen und ausgebuchten Hotels. Zahlreiche Flughäfen stellten den Betrieb ein.

Die US-Regierung sprach eine Warnung an Fluggesellschaften aus, nachdem Berichte über Wucherpreise auf sozialen Medien die Runde gemacht hatten. Verkehrsminister Pete Buttigieg kündigte an, dies genau zu beobachten.

Astronauten-Rückkehr von ISS verschoben

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Wegen des auf den US-Bundesstaat Florida zusteuernden Hurrikans «Milton» müssen vier Raumfahrer einige Tage länger als geplant im All bleiben. Die «Crew 8» – bestehend aus den Nasa-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps sowie dem Kosmonauten Alexander Grebenkin – hatte eigentlich schon am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abdocken sollen. Weil ihre «Crew Dragon»-Kapsel aber vor der Küste Floridas im Meer landen soll, sei die Rückkehr nun erst einmal auf Sonntag verschoben worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Die «Crew 8» ist seit März an Bord der ISS.

Zuvor hatte die Nasa bereits den eigentlich für Donnerstag geplanten Start der Raumsonde «Europa Clipper» zum Jupitermond Europa vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida wegen des herannahenden Hurrikans vorerst abgesagt.

«Milton» habe das Potenzial, einer der zerstörerischsten Hurrikane zu werden, die jemals in dieser Region verzeichnet wurden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum und wies eindringlich darauf hin, dass normalerweise trockene Küstengebiete durch den ansteigenden Meeresspiegel überflutet werden könnten. Lebensgefährliche Sturmfluten mit bis zu fünf Meter hohen Wellen, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Zudem bestehe die Gefahr von Tornados.

Gerade erst von «Helene» getroffen

Florida kämpft immer noch mit Schäden, die Hurrikan «Helene» hinterliess. Vor rund anderthalb Wochen war «Helene» als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Der Sturm schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit über 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen nach übereinstimmenden Medienberichten ums Leben – in Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Durch die Erderwärmung wird laut Experten die Wahrscheinlichkeit für stärkere Stürme erhöht. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis Ende November. Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt.

SRF 4 News, 8.10.2024, 2 Uhr ; 

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