- Wellington hat zum erst dritten Mal in seiner Geschichte den nationalen Notstand ausgerufen.
- Grund dafür ist der Zyklon «Gabrielle», der weitreichende Überschwemmungen, Erdrutsche und riesige Flutwellen ausgelöst hat.
- Die Behörden haben Küstenregionen evakuiert und fordern dort die Menschen auf, wegen weiterer drohender Überschwemmungen ihre Häuser zu verlassen.
Strassen sind überflutet oder weggeschwemmt, Mobilfunknetze unterbrochen und einige Städte von der Aussenwelt abgeschnitten. «Es war eine schlimme Nacht für die Neuseeländer im ganzen Land», sagte Regierungschef Chris Hipkins.
Vor allem im oberen Teil der Nordinsel sei die Situation gefährlich: «Viele Familien wurden vertrieben, viele Häuser sind ohne Strom, im ganzen Land sind grosse Schäden entstanden», so der seit Ende Januar amtierende Premierminister.
Etwa 200 Soldaten seien im Einsatz, um Betroffenen zu helfen. Das Nachbarland Australien und Grossbritannien haben Unterstützung angeboten.
Der Minister für Notfallmanagement bezeichnete den Sturm als «ein beispielloses Wetterereignis» und «erhebliche Katastrophe». So warnte die Regierung vor einer «echten Bedrohung für das Leben der Neuseeländer».
Aus diesem Grund wurde der nationale Notstand ausgerufen. Er verleiht der Zentralregierung mehr Befugnisse, um Krisen zu bewältigen. Zuvor war die Massnahme wegen der Corona-Pandemie 2020 und nach dem Christchurch-Erdbeben vom Februar 2011 ergriffen worden.
Wirbelsturm Gabrielle befindet sich derzeit östlich von Auckland und es wird erwartet, dass der Zyklon in ost-südöstlicher Richtung parallel zur Küste weiterzieht. Aktuell sei es noch zu früh, um Angaben zu der Zahl der Vertriebenen oder Verletzten zu machen. Bis anhin wurden keine Todesfälle bestätigt.