- Der pazifische Tropensturm «Hilary» hat den Südwesten der USA erreicht.
- Die Region mit den Metropolen San Diego und Los Angeles wurde in einen Ausnahmezustand versetzt.
- Bereits zwei Menschen kamen in Mexiko infolge von Überschwemmungen ums Leben.
Auch in Südkalifornien sind erste Flüsse über die Ufer getreten. In der Stadt San Diego nahe der Grenze zu Mexiko neun Menschen aus einem Flussbett gerettet, wie die örtliche Feuerwehr auf der Plattform X – vormals Twitter – mitteilte. Verletzte gab es demnach keine.
«Die Einsatzkräfte suchen noch nach weiteren Personen, die Hilfe benötigen», hiess es weiter. Auch im Ventura County sind zwei Menschen den Behörden zufolge aus einem Fluss gerettet worden.
Schulschliessungen in Los Angeles
Da die heftigen Regenfälle des Sturms über das Zentrum weit hinausreichen, waren die Auswirkungen des Unwetters bereits im Laufe des Wochenendes im Süden Kaliforniens und Nevadas sowie in Arizona zu spüren. Strassen wurden überflutet, Hunderte Flüge gestrichen, Sportveranstaltungen verschoben sowie Strände und Parks geschlossen.
«Ich bin hierhergefahren und habe drei Unfälle auf der Autobahn beobachtet», sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Er warnte die Menschen in seinem Bundesstaat: «Wenn Sie denken, dass der Himmel klar ist und ich hinausgehen und joggen oder spazieren gehen kann – seien Sie einfach vorsichtig und warten Sie bis morgen Abend um diese Zeit.»
Der Demokrat hatte für Teile des Bundesstaates den Notstand ausgerufen. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, warnte vor umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Stromleitungen. Besonders hart könnte es ausserdem die vielen Obdachlosen in der Stadt treffen, so Bass. In der Millionenmetropole bleiben am Montag die öffentlichen Schulen geschlossen.
Vom Hurrikan zum Tropensturm
Wäre «Hilary» in Kalifornien vom Meer auf Land getroffen, wäre es das erste Mal seit 1939 gewesen, dass ein tropischer Sturm in dem Bundesstaat auf Land getroffen wäre. «Hilary» änderte allerdings den vorhergesagten Kurs und zog als tropischer Sturm der Kategorie 1 über Land von Mexiko nach Kalifornien.
Die Windgeschwindigkeiten von «Hilary» lagen laut Angaben zuletzt bei 110 Kilometern pro Stunde. Der Sturm bleibe aber gefährlich.
Der US-Wetterdienst warnte für Sonntagnacht und Montag vor historischen Niederschlagsmengen, die Sturzfluten und Überschwemmungen bringen könnten. Menschen müssten sich auf Erdrutsche und Schlammlawinen einstellen. Im Süden Kaliforniens müsse mit schweren Gewittern gerechnet werden, so die Meteorologen. «Hilary» werde dann voraussichtlich weiter nordwärts ziehen und sich am Montag über Nevada auflösen.