- Mehrere EU-Abgeordnete durften am Sonntag nicht nach Venezuela einreisen.
- Das südamerikanische Land warf den EU-Parlamentariern «konspirative Motive» vor.
- Die fünf Mitglieder der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) wollten sich mit Oppositionsführer Juan Guaidó treffen.
«Wir werden von Venezuela ausgewiesen», sagte der spanische EU-Parlamentarier Esteban González Pons am Sonntag am Flughafen in Caracas. «Sie haben unsere Pässe eingezogen, und sie haben uns keinen Grund für die Ausweisung genannt.»
Auf Einladung Guaidós
González Pons betonte, er und die vier anderen EU-Parlamentarier hätten eine offizielle Einladung des venezolanischen Parlaments, das von Oppositionsführer Guaidó präsidiert wird.
Zusammen mit González Pons wollten die spanischen EU-Abgeordneten José Ignacio Salafranca und Gabriel Mato Adrover, die Niederländerin Esther de Lange und der Portugiese Paulo Rangel einreisen. Sie alle gehören der Fraktion der EVP an.
«Irrationales Regime»
Guaidó kritisierte auf Twitter, die EU-Abgeordneten seien von einem «isolierten und immer irrationaleren Regime» ausgewiesen worden.
Das venezolanische Aussenministerium erklärte dagegen auf Twitter, den EU-Abgeordneten sei schon vor Tagen über «offizielle diplomatische Wege» mitgeteilt worden, dass sie nicht einreisen dürften. Sie hätten das Land mit «konspirativen Zielen» besuchen wollen und sollten auf weitere «Provokationen» verzichten.
Guaidó von EU-Parlament anerkannt
Das Europaparlament hatte Guaidó Ende Januar als Übergangspräsidenten anerkannt. Im Machtkampf zwischen dem Oppositionsführer und dem umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro haben inzwischen rund 50 Staaten Guaidó als Interimspräsidenten anerkannt.