- Das Aufsichtsgremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Direktorin Kristalina Georgiewa sein «volles Vertrauen» ausgesprochen.
- Der Exekutivrat vertraue ihrer Verpflichtung, beim IWF «die höchsten Standards der Regierungsführung und Integrität» beizubehalten, erklärte das Gremium nach der achten Sitzung zum Thema.
- Gegen Georgiewa gab es eine Untersuchung wegen mutmasslicher Datenmanipulationen zugunsten Chinas.
US-Finanzministerin Janet Yellen, die den grössten IWF-Anteilseigner vertritt, erklärte, sie habe mit Georgiewa über die ernsthaften Vorwürfe gesprochen. Die USA sähen ohne weitere direkte Beweise zu Georgiewas Rolle aber «keine Basis für einen Wechsel in der Führung des IWF».
Das Finanzministerium werde die Aufarbeitung genau verfolgen. Um die Integrität der Datenerhebung und die Glaubwürdigkeit des IWF zu stärken, seien «proaktive Schritte» nötig.
Länderranking beeinflusst?
Georgiewa wird vorgeworfen, auf ihrem vorigen Spitzenposten bei der Weltbank ein wichtiges Länderranking zugunsten Chinas beeinflusst zu haben. Sie soll 2017 Druck auf Mitarbeiter gemacht haben, um ein Abrutschen Chinas im sogenannten «Doing Business»-Ranking der Weltbank zu verhindern, wie im September eine Untersuchung durch eine von der Weltbank beauftragte Anwaltskanzlei ergab.
Der Bericht bewertet das Investitionsklima und die Wirtschaftsfreundlichkeit eines Landes. Zu der Zeit versuchte die Weltbank Unterstützung von der Regierung in Peking für eine grosse Kapitalerhöhung zu bekommen.
Georgiewa weist die Vorwürfe zurück. Die 68-jährige Bulgarin, eine frühere EU-Kommissarin, steht seit zwei Jahren an der Spitze des IWF.