- Laut Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) in Südafrika dominiert die Omikron-Variante nun am Kap das Infektionsgeschehen.
- Bei der Zahl der Neuinfektionen habe die von Omikron getriebene vierte Infektionswelle landesweit die Höchstwerte der vorangegangenen Wellen deutlich überschritten, so Gesundheitsminister Joe Phaahla.
- Allerdings liege die Zahl der Spitaleinweisungen deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen, wie Phaahla an einer Pressekonferenz erklärte.
Auffällig sei, dass nun zunehmend ältere Personen infiziert würden, führte Groome vom NICD aus. Die Spitaleinweisungen hätten zwar prozentual zugenommen, kämen aber von einer relativ niedrigen Basis. Nach Angaben ihrer Kollegin Waasila Jassat nahm auch die Dauer der Spitalaufenthalte von Covid-Patienten im Vergleich zu vorangegangenen Infektionswellen drastisch ab – sie sank von bis zu zehn Tagen bei der dritten Welle auf nun weniger als die Hälfte. Es sei aber noch zu früh, daraus wissenschaftlich fundierte Schlüsse zu ziehen.
Südafrika kommt nach Einschätzung der Regierung in der gegenwärtigen Omikron-Welle zugute, dass sich bereits zuvor ein grosser Teil der Bevölkerung mit Corona infiziert hat und dass die Impfkampagne vorangetrieben wird. «Wir glauben, dass es nicht unbedingt einfach so ist, dass Omikron weniger virulent ist», sagt Gesundheitsminister Joe Phaala. Vielmehr trügen Impfungen und die Immunität bereits Infizierter zum Schutz bei.
Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters sind in Südafrika rund 38 Prozent aller Erwachsenen geimpft. Das ist deutlich mehr als in vielen anderen afrikanischen Ländern, jedoch weit von Südafrikas Ziel bis Jahresende entfernt.
Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron rasch landesweit – scheint aber im bisherigen Epizentrum an Dynamik zu verlieren. «Es gibt erste Anzeichen dafür, dass wir in der Gauteng-Provinz den Höhepunkt überschritten haben», so Gesundheitsminister Phaahla. Der Grossraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria habe bis Donnerstag bei den täglichen Neuinfektionen landesweit einen Anteil von 25 Prozent gehabt. Phaahla: «Zum Vergleich: Vor zehn Tagen stellte Gauteng noch 70 bis 80 Prozent der Neuinfektionen dar.»