Rund 50 Tage vor den ersten Vorwahlen am 1. Februar im US-Bundesstaat Iowa haben sich die republikanischen Bewerber für den Kampf ums Weisse Haus zur fünften TV-Debatte getroffen. Auf einer Bühne in Las Vegas lieferten sich die neun derzeit Führenden in den Umfragen der Partei zum Teil harte Auseinandersetzungen. Im Mittelpunkt stand jedoch der Unternehmer Donald Trump.
Erste direkte Angriffe
Muslime sollten an der Einreise in die USA gehindert werden: Donald Trump hielt an dieser umstrittenen Forderung fest. Beim Grenzen-Schliessen und Mauern-Bauen gehe es ihm nicht um Isolationismus, sondern um die Sicherheit. Die Vereinigten Staaten befänden sich im Chaos, erklärte Trump.
Kandidat Jeb Bush startete gleich zum Angriff. Donald könne vor allem gut Sprüche klopfen, aber er sei ein Chaos-Kandidat und werde ein Chaos-Präsident sein. Der Republikaner Rand Paul fasste nach. Trump wolle im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat IS das Internet zensurieren. Das könne doch kein ernsthafter Kandidat fordern.
Trump sichtlich genervt
Trump blies die rhetorische Frage demonstrativ weg und versuchte, die Fassung zu behalten. Direkte Angriffe von seinen Konkurrenten waren für ihn zwar neu, aber jene, die ihn angriffen, haben eh nichts mehr zu verlieren. Ihre Umfragewerte sind im Keller. Jene, die Trump gefährlich werden könnten, haben es aber erneut nicht gewagt, Trump zu kritisieren. Sie akzeptierten die Themensetzung und den Ton des Favoriten.
Die einzigen, die Trump aus der Reserve locken konnten, waren die Journalisten mit ihren Fragen. Darauf fragt ihn Bush: «Wie willst Du Präsident sein und mit Putin verhandeln, wenn Dich ein paar Fragen aus dem Konzept bringen?» Trump wies ihn lediglich darauf hin, dass er selbst in den Umfragen auf 43 Prozent der Stimmen komme, «und Du, Jeb, hast nur drei!»