Sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen haben in weiten Teilen West- und Zentralafrikas sowie im Sudan und Südsudan schwere Schäden angerichtet. Schon jetzt sind nach UNO-Angaben auf dem Kontinent mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen.
Allein im Tschad sind nach Angaben der UNO-Nothilfeagentur OCHA eine Million Menschen von den Fluten betroffen. 600’000 sind es in Nigeria und 300’000 im Niger. Auch Kamerun, Mali und Teile der Demokratischen Republik Kongo müssen mit Flutfolgen, überschwemmten Strassen und zerstörten Häusern und Feldern fertig werden. Das sind dreimal so viele Flutopfer wie in der Regenzeit des vergangenen Jahres.
Dammbruch in Nigeria
In Nigeria hat ein Dammbruch die Millionenstadt Maiduguri zu weiten Teilen überflutet. Mindestens 30 Menschen sind bisher in den Fluten umgekommen. Laut lokalen Quellen sind die Spitäler in Maiduguri völlig überfüllt. Zudem werden Nahrungsmittelengpässe befürchtet, da in der Region auch viele Ackerbauflächen überschwemmt sind.
«Die Lage in der Sahelzone und im Gebiet des Tschadsees wird immer schlimmer, da die verstärkten Auswirkungen von Konflikten, Vertreibung und Klimawandel die gefährdeten Bevölkerungsgruppen stark belasten», erklärte Hassane Hamadou, Regionaldirektor für Zentral- und Westafrika der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council.
Katastrophale Lage in Sudan
Ähnliches gilt für den Sudan, der seit April 2023 Schauplatz eines blutigen Machtkampfes ist. Infolge des Konfliktes sind mehr als zehn Millionen Menschen auf der Flucht, zudem droht eine schwere Hungersnot.
Nun sind knapp eine halbe Million Menschen von den Fluten betroffen, eine Choleraepidemie ist ausgebrochen. Im Südsudan, einem der ärmsten Länder der Welt, sind nach UNO-Angaben 735’000 Menschen von den Fluten betroffen und mindestens 65’000 obdachlos.