- Russland ist gemäss US-Regierung dabei, mit Geheimagenten und Sabotageakten einen Einmarsch in die Ukraine vorzubereiten.
- Eine Gruppe Agenten soll unter falscher Flagge in der Ukraine operieren, russische Vertreter und Institutionen angreifen und so schliesslich eine russische Intervention rechtfertigen.
- Derweil fordert der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ein Dreier-Treffen mit den Präsidenten der USA und Russlands.
«Wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland bereits eine Gruppe von Agenten aufgestellt hat, um eine Operation unter falscher Flagge im Osten der Ukraine durchzuführen», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki. Diese Agenten seien in «urbaner Kriegsführung» und im Umgang mit Sprengstoff geschult, um Sabotageakte gegen Vertreter Russlands durchzuführen.
Die Informationen deuteten ausserdem darauf hin, dass diese damit beginnen würden, in staatlichen und sozialen Medien «Provokationen zu fabrizieren», um eine russische Intervention zu rechtfertigen und Spaltungen in der Ukraine zu säen, sagt Psaki weiter. Russische Beamte würden Erzählungen über die Verschlechterung der Menschenrechtslage in der Ukraine und die zunehmende Militanz ukrainischer Führer verbreiten.
«Dies alles ist die Verbreitung von Fehlinformationen», sagte Psaki. «In diesen Medienberichten wird auch der Westen für die Eskalation der Spannungen verantwortlich gemacht, und es wird auf humanitäre Probleme in der Ukraine hingewiesen, die durch ein russisches Eingreifen gelöst werden könnten. Und es wird für den russischen Patriotismus geworben, um die Unterstützung des Landes für militärische Massnahmen zu fördern.»
Wir sind uns dessen bewusst und wir sehen, was sie tun.
Die Anzahl entsprechender russischsprachiger Beiträge in sozialen Medien mit diesen Inhalten sei im Dezember um 200 Prozent gestiegen. Psaki und der Sprecher des Pentagons, John Kirby, betonten, man habe dieses Vorgehen Russlands bereits im Jahr 2014 bei der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim gesehen. «Wir sind uns dessen bewusst und wir sehen, was sie tun», sagte Kirby.
Spannungen haben zuletzt stark zugenommen
Die Spannungen im Ukraine-Konflikt hatten zuletzt stark zugenommen. Diese Woche gab es deshalb auf verschiedenen Ebenen Gespräche. Am Mittwoch berieten die 30 Nato-Staaten und Russland erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder miteinander. Darüber hinaus gab es am Donnerstag eine Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Bereits am Montag hatten sich Vertreter Russlands und der USA in Genf getroffen.