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Abkommen mit der Ukraine Die Tücken von Trumps Rohstoff-Deal

Die Ukraine ist reich an Rohstoffen. Die begehrten Seltenen Erden müssen aber noch erschlossen werden – und das dauert.

Die US-Regierung macht Druck: Mit einem Rohstoff-Deal will sie sich Zugang zu Bodenschätzen in der Ukraine sichern. Die Details des Abkommens sind noch unklar. Unterschrieben ist noch nichts.

Trump erhofft sich von dem Abkommen auch einen innenpolitischen Erfolg: Nachdem die USA die Ukraine im Krieg massiv mit unterstützt haben, soll es einen «Return of Investment» geben.

Reichhaltige Bodenschätze

Klar ist: Die Ukraine verfügt über immense Rohstoffvorkommen. Laut Schätzungen beträgt der Wert der Bodenschätze mehr als zehn Billionen Dollar. Die Vorkommen seien so reichhaltig, dass die Ukraine sie gar nicht selbst abbauen könnte, sagt der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy kürzlich gegenüber SRF.

Es handelt sich dabei nicht nur um Seltene Erden, sondern auch um Erdgas, Erdöl, Kohle, verschiedene Erze, Uran, Grafite oder auch Titan. Auch Lithium für Batterien von Elektrofahrzeugen ist in der Ukraine vorhanden.

Russland Ukraine Quellen: liveuamap.com, ZDF © contributorsOpenStreetMap Nichteisenmetalle Lithium Eisenerz Seltene Erde Russische Truppen

Malte Junge, Leiter der Geowissenschaften und Kurator der Mineralogie des Naturhistorischen Museums Bern, hebt die reichen Vorkommen an Titan hervor: «Hier spielt die Ukraine eine entscheidende Rolle auf dem Weltmarkt, und sie ist auch für Europa der grösste Produzent, wie auch bei Eisen und Mangan.»

Die genannten Rohstoffe werden bereits in grosser Zahl produziert, die Infrastruktur samt Minen und Aufbereitungsanlagen existiert. Titan ist für die Flugzeug- und Raumfahrtindustrie ein wichtiger Rohstoff.

Kostspielige Investitionen

Ein beträchtlicher Teil der Rohstoffvorkommen der Ukraine ist aber noch nicht erschlossen. Das Potenzial sei sehr gross, erklärt der Geologe. Um es abschätzen zu können, müsse aber weiter exploriert werden: «Dafür braucht es viele Bohrungen, um Gesteinsmaterial zu fördern und zu untersuchen.»

So muss geklärt werden, wie viele Tonnen Material sich fördern lässt, und wie hoch die Konzentration der gesuchten Rohstoffe in den Erzen ist. «Dann kann nach aktueller Marktlage abgewogen werden, die nötigen Investitionen zu tätigen, um Rohstoffe abzubauen», sagt Junge.

Warum Seltene Erden so begehrt sind

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Neodym, das zu den Seltenen Erden gehört.
Legende: Neodym, das zu den seltenen Erden gehört. Getty Images/Nelson Ching

Seltene Erden werden etwa für Elektrofahrzeuge, Mobiltelefone, Raketensysteme und andere elektronische Geräte benötigt. Sie sind auch für die Energiewende von zentraler Bedeutung.

Seltene Erden sind eine Gruppe von Metallen mit Namen wie Thulium, Dysprosium, Gadolinium, Neodym oder Lanthan. Siebzehn Metalle werden zu dieser Gruppe gezählt, aufgrund ihrer ähnlichen Eigenschaften: Es sind sehr weiche, meist silbrig glänzende Metalle. An der Luft laufen sie schnell an; einige können sich sogar selbstständig entzünden.

Trump betonte mehrfach, dass die USA in der Ukraine Seltene Erden und Lithium abbauen wollen. Diese Rohstoffe sind laut Junge derzeit nicht in Produktion. Bis es so weit ist, müsse man mit einem Zeitraum von sieben bis fünfzehn Jahren rechnen.

Dass Trump auf die ukrainischen Rohstoffe schielt, um die US-Hilfe aufzuwiegen, sorgte für Kritik. Schliesslich vertraten die USA in der Ukraine auch ihre eigenen Interessen. Aus strategischer Sicht macht es aber Sinn. «Jedes Land sollte sich im Rohstoffmarkt so aufstellen, dass es aus möglichst vielen Ländern Produkte importieren kann», sagt Junge.

Denn bei vielen – auch «kritischen Rohstoffen» – ist China der grösste Produzent. Diese Abhängigkeit könnte sich als fatal erweisen, sollten sich die Beziehungen zu Peking dramatisch verschlechtern.

Der russische Rohstoffhunger

Derzeit steht rund ein Fünftel der Ukraine unter russischer Kontrolle. «In diesen Gebieten sind zuallererst Erdgas und Erdöl von Bedeutung, aber auch Seltene Erden und Lithium, die noch nicht erschlossen sind», sagt der Geologe. «Auch Russland dürfte grosses Interesse daran haben, diese Rohstoffe abzubauen.»

Russland stellt USA Geschäfte in Aussicht

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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow stellte den Amerikanern im Februar ein Geschäft mit Seltenen Erden in Aussicht, bezog sich dabei aber auf Vorkommen in Russland. Das Land verfüge über grosse Vorkommen und verfolge eigene Pläne mit der Erschliessung. «Aber es gibt hier ziemlich breite Perspektiven für eine Zusammenarbeit.» Nach Angaben des Instituts U.S. Geological Survey verfügt Russland über die weltweit fünftgrössten Reserven an Seltenerdmetallen – nach China, Brasilien, Indien und Australien.

Bleiben die Gebiete unter russischer Kontrolle, würde Trumps Ukraine-Deal an Attraktivität verlieren. Es sei denn, er einigt sich auch mit dem Kreml darauf, dass US-Konzerne die dortigen Rohstoffe erschliessen können.

Krieg in der Ukraine

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SRF 4 News, 17.3.2025, 7 Uhr ; 

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