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Krieg in der Ukraine Der Kreml eskaliert den Krieg – der Westen schaut zu

Die Ukrainer sagen es schon länger, nun berichtet auch das amerikanische Aussenministerium: Nordkoreanische Soldaten kämpfen zusammen mit der russischen Armee gegen die Ukraine. Die Rede ist von 10'000 Kämpfern, die der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un seinem Verbündeten Wladimir Putin geschickt haben soll.

Schon früher hat Nordkorea den Russen dringend benötigte Artilleriemunition geliefert. Auch das Regime im Iran unterstützt die russische Kriegsmaschine: mit Kampfdrohnen und Raketen. Doch reguläre nordkoreanische Soldaten an der Front: Das ist eine krasse Eskalation, eine Ausweitung dieses Krieges.

Allianz der Diktatoren führt Krieg zusammen

Erstens haben wir es mit einem historischen Ereignis zu tun: Man muss weit zurückblättern im Geschichtsbuch, um eine Stelle zu finden, als zum letzten Mal eine asiatische Armee in Europa gegen einen europäischen Staat gekämpft hat. Und zweitens verändern Kim Jong-uns Soldaten den Charakter dieses Krieges. Es geht jetzt nicht mehr «nur» um einen russischen Angriff auf einen souveränen Nachbarstaat. Der Kreml hat definitiv eine Allianz von Diktatoren geschmiedet, die gemeinsam Krieg führen.

Nun könnte man argumentieren, der Westen liefere der Ukraine auch Waffen. Das stimmt. Aber der Kreml hat klargemacht, dass er westliche Truppen in der Ukraine als Kriegserklärung betrachten würde – und in diesem Zusammenhang mit Atomwaffen gedroht.

Wenn es so weitergeht, verliert die Ukraine

Fakt ist: Moskau eskaliert seinen Krieg gegen die Ukraine nach Belieben. Und der Westen steht mit seiner Unterstützung der Ukraine nach wie vor auf der Bremse. Ausser besorgten Worten gibt es bisher keine Reaktion auf Putins neue Waffenbrüder. Die Amerikaner erlauben den Ukrainern nicht einmal, mit westlichen Raketen russisches Territorium zu beschiessen – aus Sorge vor einer Kettenreaktion. Nun mag es gute Gründe geben für die westliche Zurückhaltung, aber mit dieser Halbherzigkeit wird die Ukraine früher oder später den Krieg verlieren. Eben: weil den Russen alle Mittel recht sind – sogar fremde Soldaten.

Kommt hinzu, dass die Achse Moskau-Pjöngjang die geopolitische Weltlage fundamental verändert. Da entsteht ein Block von Diktaturen, der bereit ist, gegen westliche Interessen zu kämpfen – auch militärisch. Russland und Nordkorea haben sogar einen militärischen Beistandspakt geschlossen. Greift etwa Kim Jong-un das demokratische Südkorea an, dürfte der Diktator mit russischer Unterstützung rechnen.

Der Ukraine-Krieg ist so zu einem globalen Ringen geworden. Einem Kampf zwischen den Systemen: Diktaturen gegen Demokratien. Der Westen hat mit seiner nur vorsichtigen Unterstützung der Ukraine versucht, genau das zu verhindern. Funktioniert hat diese Strategie der Eindämmung nicht.

David Nauer

Ukraine- und Russland-Korrespondent

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David Nauer ist Ukraine- und Russland-Korrespondent bei SRF TV. Von 2016 bis 2021 war er als Radio-Korrespondent in Russland tätig. Zuvor war er Russland-Korrespondent des «Tages-Anzeigers». Nauer reist seit Beginn des russischen Angriffskriegs regelmässig in die Ukraine.

Hier finden Sie weitere Artikel von David Nauer und Informationen zu seiner Person.

Video
Archiv: Die Auswirkungen von Trumps Sieg auf die Ukraine
Aus Tagesschau vom 06.11.2024.
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Krieg in der Ukraine

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SRF4 News aktuell, 13.11.24, 11 Uhr

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