Die Rolle Europas: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die Europäer zu einer geschlossenen Haltung gegen Russland aufgefordert. «Wir müssen gemeinsam Druck ausüben für einen gerechten Frieden», rief er die Europäer auf. «Wenn es nicht Brüssel ist, dann ist es Moskau.» Er forderte zudem eine europäische Armee, um Russland wirksam entgegentreten zu können. «Jetzt ist die Zeit», sagte Selenski. «Ich kann Sie nur dazu aufrufen, zu handeln, zu ihrem eigenen Wohl.» Er betonte: «Die Zeit ist gekommen, die Streitkräfte Europas müssen geschaffen werden.»
Die Pläne von US-Präsident Donald Trump: Selenski äusserte Zweifel, dass Trump als ehrlicher Vermittler einen Frieden herbeiführen könne. Er habe es für falsch gehalten, dass der US-Präsident zunächst mit Putin und dann erst mit ihm telefoniert habe, sagte Selenski. Aber er habe Trump gesagt, dass Putin Angst vor dem US-Präsidenten habe. «Und das weiss Putin jetzt auch», sagte Selenski mit einem Lächeln.
Die Ziele Russlands: Russlands Präsident Wladimir Putin sei nicht an einem Frieden interessiert, vielmehr brauche er den Krieg, um seine Macht zu erhalten, sagte Selenski. «Es (Russland) möchte keinen Frieden. Es bereitet sich nicht auf Dialog vor.»
Die Haltung der Ukraine: Selenski betont, es werde keinen Frieden in seinem Land geben, ohne dass die Regierungen in Kiew und Europa an den Verhandlungen darüber beteiligt sind. «Keine Entscheidung über die Ukraine ohne die Ukraine, keine Entscheidung über Europa ohne Europa.» Die Ukraine werde niemals ein Abkommen akzeptieren, das hinter ihrem Rücken abgeschlossen werde. Und das müsse für ganz Europa gelten. Er halte auch am Ziel eines Nato-Beitritts seines Landes fest. Er werde diesen Aspekt nicht vom Verhandlungstisch nehmen, betonte Selenski. Das Problem sei aber, dass Putin derzeit scheinbar das einflussreichste Mitglied der Nato sei. «Seine Launen haben die Macht, Nato-Entscheidungen zu blockieren.» Es gehe aber gerade um das «nackte Überleben der Ukraine».