- Die Bayer-Tochter Monsanto muss sich zahlreichen US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat stellen.
- Der US-Richter Vince Chhabria machte am Dienstag den Weg für einen möglichen Prozess gegen den Saatgutriesen frei.
- Mehr als 400 Bauern, Landschaftsgärtner und weitere Konsumenten werfen Monsanto vor, durch den Unkrautvernichter Lymphdrüsenkrebs bekommen zu haben.
Zwar sei die Beweislage in ihrer Gesamtheit betrachtet vermutlich zu zweideutig, um den klaren Schluss zuzulassen, dass Glyphosat Lymphdrüsenkrebs verursache, heisst es in der Begründung des Richters. Doch seien genug Einschätzungen von Experten vorgetragen worden, die die Argumentation der Kläger insoweit stützten, dass ein Gerichtsprozess angemessen sei.
Für Monsanto nehmen die Rechtsrisiken damit deutlich zu. Alleine bei Chhabrias Gericht im nördlichen Bezirk San Franciscos geht es um mehrere hundert Klagen. Zudem gibt es noch etliche Verfahren in den USA, die nicht als Sammelklagen gestaltet sind.
Anderer Prozess hat bereits begonnen
Der erste Prozess gegen Monsanto hatte erst kürzlich begonnen – ebenfalls in San Francisco. Die dabei verhandelte Klage des 46-jährigen Dewayne Johnson, bei dem 2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, wurde anderen Fällen vorgezogen, weil der Mann bereits im Sterben liegt.
Johnson macht Monsantos Roundup für sein tödliches Leiden verantwortlich und wirft dem neuerdings zu Bayer gehörenden US-Unternehmen vor, die Gefahren des weltweit stark verbreiteten Unkrautvernichters verschwiegen zu haben. Monsanto weist die Vorwürfe zurück.