- Nachdem die USA den Abzug ihrer Truppen angekündigt haben, brodelt es in Syrien.
- Die Türkei hat ihre Truppen an der Grenze zum Kriegsgebiet verstärkt.
- Und das obwohl das türkische Militär eine zuvor angekündigte Offensive verschieben wollte.
- US-Präsident Donald Trump hatte zuvor auf Twitter geschrieben, er habe mit der Türkei einen langsamen und koordinierten Abzug vereinbart.
Ein Konvoi mit Panzern und Granatwerfern erreichte in der Nacht auf Montag den türkischen Grenzort Kilis. Türkische Soldaten und Militärfahrzeuge hätten bereits die Grenze nach Syrien überquert, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Erdogan übernimmt
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sicherte nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu, die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien vollständig zu besiegen.
Erdogan habe ihn darüber informiert, dass er «ausrotten wird, was auch immer von ISIS in Syrien übriggeblieben ist », schrieb Trump in der Nacht auf Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Unsere Soldaten kehren zurück nach Hause!»
Die beiden Präsidenten hatten sich zuvor in einem Telefonat über die Pläne für einen vollständigen US-Truppenabzug aus Syrien ausgetauscht. Trump hält den auch als ISIS bezeichneten IS für «weitgehend besiegt» und will die rund 2000 US-Soldaten aus Syrien abziehen.
Mattis' letzte Tat
Unter Berufung auf Quellen im Pentagon berichtete der Sender CNN am Sonntagabend, der Befehl zum Truppenabzug aus Syrien sei inzwischen offiziell unterzeichnet worden. Unterschrieben habe das Dokument der scheidende Minister Mattis persönlich, hiess es unter Berufung auf die namentlich nicht genannten Quellen. Details zum Ablauf des Abzugs der über 2000 Soldaten, wie etwa ein Zeitplan, wurden nicht genannt.
Der abtretende Verteidigungsminister James Mattis hatte eigentlich erst Ende Februar abtreten wollen, um den Übergang geordnet zu regeln. Er hatte seinen Rückzug kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für dem Truppenabzug aus Syrien angekündigt. Aus Protest gegen den Syrien-Entschluss erklärte auch der US-Sonderbeauftragte für die Anti-IS-Koalition, Brett McGurk, seinen vorzeitigen Rücktritt.