- Nach heftiger Kritik am geplanten Abzug der US-Truppen aus Syrien hat Donald Trump seine Wortwahl mit Blick auf den IS geändert.
- Der IS sei «weitgehend besiegt», schrieb der US-Präsident auf Twitter.
- Gleichentags erklärte der US-Sonderbeauftragte für die Anti-IS-Koalition wegen der Differenzen in der Syrien-Frage seinen vorzeitigen Rückzug.
Andere Länder in der Region, darunter die Türkei, könnten nun problemlos mit dem fertig werden, was noch von der Terrororganisation übrig sei, schrieb Trump auf Twitter:
Zuvor hatte Trump erklärt, der IS sei in Syrien komplett besiegt – die amerikanischen Soldaten könnten daher abgezogen werden. Trumps Entscheidung vom Mittwoch, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien heimzuholen, war national wie international auf Unverständnis gestossen und hatte grosse Irritationen ausgelöst.
Trump soll den Beschluss gegen den Rat wichtiger Kabinettsmitglieder gefasst haben. Experten mahnten, der IS sei keineswegs komplett besiegt, und ein Abzug habe fatale Folgen.
Verteidigungsminister und Anti-IS-Beauftragter gehen
US-Verteidigungsminister James Mattis hatte wegen grundlegender Meinungsverschiedenheiten mit Trump in dieser wie auch in anderen Fragen am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt.
Wie mehrere US-Medien am Samstag übereinstimmend berichteten, erklärte auch der US-Sonderbeauftragte für die Anti-IS-Koalition, Brett McGurk, wegen der Differenzen in der Syrien-Frage seinen vorzeitigen Rückzug.
Via Twitter verkündete Trump, er habe McGurk nicht gekannt. Die «Fake News»-Medien würden eine Mücke zu einem Elefanten machen.
Die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, Trump habe seinen Beschluss zum Truppenabzug aus Syrien, mit dem er schon länger geliebäugelt hatte, bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor gut einer Woche gefasst.
Erdogan habe sein Unverständnis über das fortdauernde US-Engagement in Syrien geäussert, daraufhin habe Trump gesagt, die USA zögen sich zurück.
Die Türkei beklagte sich vor allem über die US-Kooperation mit der Kurdenmiliz YPG in Syrien. Die Türkei sieht in ihr einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie deshalb.