- Die Vereinten Nationen drängen darauf, dass Kinder und Frauen ausländischer IS-Kämpfer aus dem Irak und Syrien in ihre Heimatländer zurückgeholt werden.
- Die Staaten hätten wichtige Pflichten gegenüber ihren Bürgern, sagte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet.
Deshalb drängt Bachelet darauf, dass Angehörige von ausländischen IS-Kämpfern in ihre Heimatländer zurückkehren dürfen. Ihre Forderungen öffentlich machte sie heute zum Auftakt der dreiwöchigen Sitzungen des UN-Menschenrechtsrates in Genf.
Die Frauen und Kinder von ausländischen IS-Kämpfern lebten unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern, sagte Bachelet. Von der Rückkehr ausgenommen seien Angehörige, die sich Verbrechen schuldig gemacht hätten. In diesen Fällen sollten die Länder dafür sorgen, dass diese «einen Prozess nach internationalen Standards» erhalten.
Australien, Frankreich und Niederlande handeln
Gemäss Bachelets Angaben sollen 55 000 IS-Kämpfer und ihre Angehörigen festgenommen worden sein. Die Mehrheit seien Syrer und Iraker. Allein mehr als 11 000 Frauen und Kinder von ausländischen IS-Kämpfern sollen in Syrien in Lagern leben, die unter kurdischer Hoheit stehen.
Bislang haben Australien, Frankreich, die Niederlande und andere Länder Familienmitglieder aus Syrien zurückgeholt.
Ohne Gerechtigkeit kein Frieden
Die festgenommenen IS-Kämpfer müssten nicht zwingend zurückgeführt werden, betonte Bachelet. Sie forderte aber die Länder auf, ihren Bürgern beizustehen, damit sie einen fairen Prozess hätten. Denn ohne Gerechtigkeit, spiele man nur denen in «die Hände, die Missstände beklagen und Vergeltung fordern», sagte Bachelet.