Die einzelnen Hiobsbotschaften sind bekannt: Die Welt ist auf dem Weg zu einer Erwärmung von mindestens drei Grad. Von den geschätzten acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind eine Million vom Aussterben bedroht. Plastikmüll und anderer Dreck verschmutzt das Land, das Wasser und die Luft.
Probleme eng verknüpft: Beispiel Tropenwald
Der UNO-Bericht wirft einen integralen Blick auf diese Phänomene – weil sie eng miteinander verknüpft seien und sich nur gemeinsam lösen liessen. Eines von vielen Beispielen ist der Tropenwald: Wird im Amazonas massiv brandgerodet, gelangen grosse Mengen an CO2 in die Atmosphäre. Später entweicht auch aus dem Boden CO2, weil der Untergrund durch die Rodung gestört wird.
In der Folge erwärmt sich das Klima zusätzlich und der Wasserhaushalt leidet, weil nur intakter Regenwald genug Feuchtigkeit an die Luft abgibt. Bereits warnen Forscher, dass Teile des Amazonas von einer Waldzone zur Savanne werden könnten. Dass unter all dem die Tier- und Pflanzenwelt leidet, versteht sich von selbst.
Umgekehrt ist auch klar: Aufforstung nützt dem Klima und sie stabilisiert den Regenwald, bietet gefährdeten Tieren Lebensraum und sichert den Menschen genügend und sauberes Wasser, weil ein intakter Wald es filtert.
Es geht nicht vorwärts
Klingt logisch, passiere aber noch viel zu wenig, warnt der Bericht. Die vereinzelten Massnahmen der Länder verpufften bisher. Um zum Beispiel den Amazonas zu retten braucht es mehr Schutzgebiete. Schädliche Subventionen müssen weg, um die Anreize für die Rodungen zu minimieren – das sind Aufgaben der Amazonas-Staaten.
Aber die ganze Welt muss ihren Teil beitragen, auch die Schweiz: Vermindern wir die CO2-Emissionen bremst das die Erwärmung und stabilisiert so den Regenwald. Gibt es bei uns weniger Anreize für die Bauern, Futtermittel wie Soja aus Südamerika zu importieren, wird weniger gerodet. Essen wir alle weniger Fleisch und werfen weniger Essen weg, hilft auch das.
UNO: Falsche Anreize für 5000 Mrd. Dollar
Die Aufgabe sei enorm, heisst es im Bericht. Auf 5000 Milliarden Dollar werden die Subventionen weltweit geschätzt, die falsche Anreize setzen: Es sind Subventionen für Benzin, für die Ausbeutung von Naturressourcen, für zu intensive Landwirtschaft und Fischerei.
Momentan erreichen die Staaten kein einziges der Ziele, die sie sich in den internationalen Klima- und Biodiversitätsabkommen selbst gegeben haben. Aber dieses Jahr biete die Chance, das Steuer herumzureissen, sagt die UNO: Im Mai treffen sich die Staaten zum Biodiversitäts- und im November zum Klimagipfel. Dort solle nicht mehr geredet, sondern endlich gehandelt werden.