- Politische Streitigkeiten um den Klimawandel verhindern nach Ansicht von Bundespräsident Ueli Maurer eine klare Analyse der Situation.
- «Unsere Welt braucht mehr technologischen Fortschritt sowie Innovationen und weniger Ideologie», sagte Maurer am UNO-Klimagipfel in New York.
Maurer forderte zudem, den Planungshorizont für Massnahmen gegen den Klimawandel auf das gesamte Jahrhundert auszudehnen. Als Alpenland sei die Schweiz zudem vom Klimawandel besonders betroffen, sagte der Bundespräsident weiter. Mit den Gletschern, die schmelzen, dem Schnee, der nicht mehr falle und den häufigen Erdrutschen in den Bergen verschwinde auch ein Teil der Schweizer Identität und Tradition, betonte er.
«Der Klimawandel bedroht unsere Lebensweise. Wir müssen das Problem ernst nehmen», führte Maurer ausserdem aus. Deshalb habe die Schweiz beschlossen, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Mehr Geld für Forschung
Um Antworten auf die Klimafragen zu finden, müsse aber mehr in Forschung und Entwicklung investiert werden, mahnte Maurer. Der Finanzplatz Schweiz mit seiner globalen Ausrichtung und seinem Knowhow könne bei dieser Aufgabe eine grosse Rolle spielen und das Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit der Umwelt fördern, sagte Mauer.
Er stellte in diesem Zusammenhang die Pacta-Initiative vor. Die von den Niederlanden und der Schweiz vorgebrachte Initiative bietet laut den Angaben ein Instrument, mit dem Investoren die Klimaverträglichkeit ihrer finanziellen Verpflichtungen messen und mit den Zielen des Pariser Abkommens vergleichen können.
Guterres ist zufrieden
UNO-Generalsekretär António Guterres hat sich zufrieden mit dem von ihm einberufenen Klimagipfel in New York gezeigt. «Heute in dieser Halle hat die Welt klare Handlungen und konkrete Initiativen gesehen», sagte Guterres zum Abschluss des Gipfels in New York am Montagabend.
So hätten sich 77 Länder – viele davon Industriestaaten – zum Ziel der Klima-Neutralität im Jahr 2050 bekannt. Auch hätten 70 Länder angekündigt, ihren nationalen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise ab 2020 zu erhöhen. Mehr als 100 Unternehmenschefs hätten sich zudem dazu verpflichtet, ihre Firmen ökologischer auszurichten. Guterres lobte auch die Anstrengungen von Entwicklungsbanken und Investoren für die Finanzierung sauberer Energiequellen.
Guterres stellte aber auch klar, dass die Arbeit trotz des mit dem Gipfel gesetzten Impulses weitergehe: «Wir haben noch einen langen Weg zu gehen, wir sind noch nicht da.» Für eine klimaneutrale Welt im Jahr 2050 seien noch viel mehr Anstrengungen nötig.