- Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta mit inhaftierten Oppositionellen im Gefängnis getroffen.
- Ein regierungsnaher Kanal auf dem Kurznachrichtendienst Telegram veröffentlichte ein Foto, auf dem Lukaschenko an einem Tisch mit elf Oppositionellen diskutiert.
- Lukaschenko habe rund viereinhalb Stunden mit den inhaftierten Oppositionellen gesprochen, meldete der Telegram-Kanal.
Der bekannteste anwesende Oppositionelle war laut Belta Viktor Babariko, der bei der Präsidentenwahl gegen Lukaschenko antreten wollte. Er wurde jedoch vor Beginn des Wahlkampfs im Juli verhaftet und landete im Gefängnis. Ein Sprecher Babarikos sagte, er glaube, das Foto sei echt. Er kenne aber den Grund für das Treffen nicht.
Die einzige Frau beim Treffen mit Lukaschenko war Lilia Wlasowa, eine Rechtsanwältin des oppositionellen Koordinationsrates. Sie war Ende August festgenommen worden. Derzeit sind über 13'000 Gegner des Präsidenten inhaftiert, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet.
Belta berichtete weiter, bei dem Treffen sei über die Verfassung gesprochen worden. «Die Verfassung kann nicht auf der Strasse geschrieben werden», zitierte die Agentur den Präsidenten. Lukaschenko hatte nach der Wahl am 9. August den Sieg für sich beansprucht, die Opposition spricht von Wahlbetrug. Seitdem halten die Massenproteste an, die Sicherheitskräfte gehen teils brutal gegen Demonstranten vor.