Um kurz vor 17:30 Uhr Schweizer Zeit war es so weit: Der TV-Sender CNN erklärte Joe Biden zum Sieger der US-Präsidentschaftswahlen. Die Reaktionen aus aller Welt liessen nicht lange auf sich warten:
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Merkel bezeichnete die transatlantische Freundschaft mit den USA als unersetzlich, wenn man die grossen Herausforderungen dieser Zeit bewältigen wolle.
Merkels Aussenminister Heiko Maas warb für einen Neustart der schwer angeschlagenen Beziehungen mit den USA. «Wir wollen in unsere Zusammenarbeit investieren, für einen transatlantischen Neuanfang, einen New Deal», schrieb Maas auf Twitter.
Der britische Premierminister Boris Johnson gratulierte Biden und Harris zu «ihrem historischen Erfolg». «Die USA sind unser wichtigster Verbündeter», schrieb Johnson auf Twitter. In Grossbritannien vermuten Kommentatoren, dass die Wahl auch die Verhandlungen um einen Brexit-Handelspakt zwischen Brüssel und London fördern könnte. Biden gilt als EU-freundlich, Donald Trump wollte hingegen ein lukratives Handelsabkommen mit Grossbritannien abschliessen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron twitterte, dass man eine
Menge zu tun habe, um die gegenwärtigen Herausforderungen zu
bewältigen.
Auch Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau betonte die Erwartung, mit
Biden zusammen internationale Probleme angehen zu können.
Auch aus der Schweiz gab es Glückwünsche. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga bezeichnete die Wahl als ein starkes Signal. Die Schweiz sei überzeugt, dass sie mit der neuen Administration die «ausgezeichneten» Beziehungen zu den USA weiterführen und ausbauen könne, twitterte Sommaruga.
Ihr Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) teilte zudem mit, dass Sommaruga Joe Biden einen Gratulationsbrief geschickt habe. Darin zeige sie sich auch erfreut darüber, dass Kamala Harris die erste Vizepräsidentin der USA in der Geschichte sein werde. Sommaruga sei überzeugt, dass die Kooperation auf multilateraler Ebene etwa in der Friedensförderung, bei den Menschenrechten oder beim Klimaschutz ausgebaut werden könne.
Indiens Premierminister Narendra Modi freute sich auf Twitter, erneut mit Biden zusammenarbeiten zu können. Speziell gratulierte Modi auch der designierten Vizepräsidentin Harris. «Ich bin zuversichtlich, dass die lebhaften Beziehungen zwischen Indien und den USA mit Ihrer Unterstützung und Führung noch stärker werden.» Harris Mutter stammt ursprünglich aus Indien und verliess das Land nur wenige Jahre vor der Geburt ihrer Tochter.
Natürlich liess es sich auch Ex-Präsident Barack Obama nicht nehmen, seinem ehemaligen Vize-Präsidenten und Weggefährten zu gratulieren. «Ich könnte nicht stolzer sein», schrieb Obama auf Twitter. Das Wahlresultat zeige aber auch, dass das Land tief gespalten sei. Nun sei es an jedem einzelnen aus seiner Komfort-Zone auszubrechen und den anderen zuzuhören, schrieb Obama.
Der erste prominente Republikaner, der Biden und Harris seine Glückwünsche aussprach war Senator Mitt Romney. Er und seine Frau Ann kennen die beiden als «Menschen guten Willens und bewundernswerten Charakters kennen», wie Romney twitterte. Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat ist als Kritiker des amtierenden Präsidenten Donald Trump bekannt.
Auch Bidens ehemaliger Herausforderer um die Präsidentschaftskandidatur, Bernie Sanders, gratulierte seinen früheren Rivalen Biden und Harris. Er wünsche ihnen «in diesem unglaublich schwierigen Moment der amerikanischen Geschichte das Beste» bei ihren Bemühungen, das Land zu einen, schrieb Sanders auf Twitter.