Nikki Haley war bis zuletzt eine Kämpferin. Sie war die Erste, die eine Kandidatur gegen Donald Trump bekannt gab und sie hielt deutlich länger durch als alle anderen Herausforderer im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur.
Donald Trump gratulierte sie zum Wahlsieg und wünschte ihm Glück, mehr nicht. Zwar rief sie dazu auf, die USA dürften sich nicht weiter spalten, doch eine bedingungslose Unterstützung für Donald Trump würde anders tönen. Sie habe sich stets hinter den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gestellt, sagte Haley, zitierte jedoch die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, die gesagt habe, man solle nicht blind der Menge folgen.
Auch konnte es sich Haley nicht verkneifen gegen die Trump-Anhängerinnen und -Anhänger im Kongress zu sticheln, die wichtige Geschäfte blockierten und keine Leader seien.
Der Unterschied in wesentlichen Punkten
Nikki Haley wollte den Wählenden eine Alternative bieten zu Donald Trump und sagte, auch weiterhin für ihre Werte einstehen zu wollen. Diese sind zwar ähnlich konservativ wie diejenigen des ehemaligen US-Präsidenten, doch unterscheidet sich Haley in einigen wesentlichen Punkten von ihm. Auch in ihrer heutigen kurzen Rede unterstrich sie, wie wichtig die Unterstützung nicht nur Israels, sondern auch der Ukraine und Taiwans sei, um weitere Kriege zu verhindern.
Die ehemalige UNO-Botschafterin hatte wiederholt vor Russland und Putin gewarnt. Damit konnte sie zwar Stimmen holen, doch Donald Trump hat seit Beginn dieser innerparteilichen Vorwahlen demonstriert, wie sehr er auf seine solide Basis zählen kann, und dass es keinen Platz gibt für andere Kandidierende.
Bereit für 2028?
Mit ihrem Durchhaltewillen hat sich Nikki Haley allenfalls auch bereits in Stellung gebracht für die Präsidentschaftswahlen 2028. Auch zeigte sie, dass sie bereit wäre, einzuspringen, falls Donald Trump aus verschiedensten Gründen plötzlich doch noch ausfallen würde.
Die Tatsache, dass Nikki Haley chancenlos war gegen Donald Trump, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie bei einem Teil der republikanischen Wählerschaft und vor allem auch bei unabhängigen Wählenden punkten konnte. Diese wird Donald Trump erst noch überzeugen müssen, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen.