- Die ehemalige Gouverneurin Nikki Haley steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner aus.
- In einer Rede gratuliert sie Donald Trump und wünscht ihm alles Gute.
- Die letzte verbliebene Partei-Rivalin des Ex-Präsidenten hatte am Vortag beim Super Tuesday eine deutliche Niederlage eingefahren.
- Damit deutet derzeit alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Trump und dem aktuellen demokratischen US-Präsidenten Joe Biden hin.
«Die Zeit ist gekommen, um meine Kampagne zurückzuziehen», sagte die 52-Jährige in Charleston, die Hauptstadt ihres Heimat-Bundesstaates South Carolina. Zu Trump gerichtet sagte Haley, dieser müsse sich nun die Stimmen ihrer Unterstützer, der moderaten Republikaner, gewinnen. Sie hoffe, dass er das tue. «Im besten Fall geht es in der Politik darum, Menschen für die eigene Sache zu gewinnen, nicht darum, sie abzuweisen. Und unsere konservative Sache braucht dringend mehr Menschen.»
Nikki Haley war Trumps erste bedeutende Rivalin, als sie im Februar 2023 ins Rennen um die republikanische Nominierung eingestiegen ist. Seit Ende Januar war sie auch seine letzte Rivalin.
Haleys Entwicklung von einer Trump-Anhängerin zu einer Erzrivalin in den letzten Tagen des republikanischen Nominierungsrennens machte sie zur Fahnenträgerin für die schwindende Anti-Trump-Fraktion in der Partei. Ihre Haltung gegenüber Trump brachte ihr in den letzten Monaten die Unterstützung von einigen Unabhängigen und gemässigten republikanischen Wählenden. So warnte Haley ihre Partei vor Trump, der «Chaos» nach sich ziehe und von persönlichem Groll zerfressen sei.
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Bild 1 von 7. Die ehemalige Gouverneurin Nikki Haley steigt nach dem Super Tuesday aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner aus. Bildquelle: Keystone/ David J. Phillip.
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Bild 2 von 7. Nikki Haley galt als nahbare Politikerin, die konservative Anliegen vertritt und die Spaltung im Land überwinden wollte. Bildquelle: IMAGO / SOPA Images.
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Bild 3 von 7. Haley ist vor allem bei moderateren Republikanern und bei Menschen mit höherem Bildungsabschluss beliebt. Bildquelle: Keystone/ JIM LO SCALZO.
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Bild 4 von 7. Ob Haleys Anhänger für Donald Trump oder Joe Biden stimmen werden, ist unklar. Bildquelle: Keystone/ ADAM DAVIS.
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Bild 5 von 7. Nikki Haley war von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina. Hier spricht sie bei einer Wahlkampfveranstaltung in Beaufort, South Carolina, zu ihren Anhängern. Bildquelle: Keystone/ JIM LO SCALZO.
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Bild 6 von 7. Donald Trump ernannte Haley bei seinem Amtsantritt 2017 zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Bildquelle: Keystone/ Julie Jacobson.
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Bild 7 von 7. Da haben sie sich noch die Hände geschüttelt: Nikki Haley und der damalige Präsident Donald Trump geben ihren Rücktritt als US-Botschafterin bei der UNO bekannt. Bild aus dem Oval Office des Weissen Hauses in Washington im Oktober 2018. Bildquelle: Keystone/ MICHAEL REYNOLDS.
Haleys politischer Aufstieg begann im Jahr 2010, als sie zur Gouverneurin von South Carolina gewählt wurde. Damit war sie im Südstaat die erste Frau in diesem Amt und national die zweite Person indischer Abstammung. Sie amtierte von 2011 bis 2017.
Als Trump 2016 für das Präsidentenamt kandidierte, unterstützte Haley zunächst zwei seiner Konkurrenten. Später sagte sie, dass sie Trump unterstütze, falls er Kandidat der Republikaner werden würde. Dies, obwohl sie «kein Fan» von ihm sei.
Schliesslich arbeitete die jetzt 52-Jährige für Trump bei den Vereinten Nationen. Sie spielte eine Schlüsselrolle beim Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Das Abkommen wurde unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama unterzeichnet und war bei den Konservativen äusserst unpopulär.
Ursprünglich sagte Haley, sie würde 2024 nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren, falls Trump kandidieren würde. Als sie ihre Meinung änderte und beschloss, ihre Kampagne im Februar 2023 zu starten, rief sie Trump telefonisch an. Er gab ihr später seinen Segen.