Barbara Lüthi und Peter Düggeli, das Moderationsduo der SRF-Sendung «Club», haben auf einer zweiwöchigen Reise von der Ost- an die Westküste der USA neben den hier gezeigten 15 Personen noch viele weitere US-Amerikanerinnen und Amerikaner getroffen. Sie besuchten 21 Städte und 12 Bundesstaaten, interviewten insgesamt 128 Menschen und fühlten so dem Land den Puls.
Der Augenschein vor Ort zeigt: Viele US-Amerikanerinnen und Amerikaner auf beiden Seiten des politischen Spektrums sehen die USA tatsächlich tief gespalten. Vor allem die wirtschaftliche Lage des Landes, die verschärften Abtreibungsgesetze und die illegale Einwanderung treiben die Menschen um und die Meinungen auseinander. Das bestätigen auch Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center.
Und gleichzeitig herrscht auf beiden Seiten der Wunsch, dass die Menschen mehr aufeinander zugehen. Fast alle US-Amerikanerinnen und Amerikaner, die Lüthi und Düggeli befragt haben, wollen die bestehenden Gräben überwinden. Doch das scheint nicht so einfach.
«Small-Town-America» funktioniert
In den Gesprächen mit der Bevölkerung sind viele Zwischentöne zu hören, die neben den lauten Extremen in der Öffentlichkeit untergehen. Sie weisen darauf hin, dass ein grosser Teil der Bevölkerung sich zwischen den extremen Lagern sieht, die immer weiter auseinander zu driften scheinen.
Auf lokaler Ebene, in Kleinstädten in West Virginia oder Mississippi trifft man auf einen Gemeinschaftssinn, ein Bestreben, über die Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten.
Die Menschen sehen Parteizugehörigkeit als zweitrangig, wenn es darum geht, die drängendsten Probleme einer Kleinstadt zu lösen. Die Auswüchse der Drogenepidemie in den Griff zu bekommen, zu sorgen, dass der Müll wegkommt, die Schulen offenzuhalten. «Small-Town-America» scheint gut zu funktionieren.
Und es ist dieser Gemeinschaftssinn, der auch Hoffnung gibt und einen positiven Kontrast setzt zur Zerrissenheit in der nationalen Politik. Oder wie die Menschen in den USA sagen: «We’re better than that.»