- US-Präsident Joe Biden hat sich in Washington mit den Regierungschefs aus Indien, Japan und Australien getroffen.
- Ziel des Treffens war es, das US-Engagement im Indopazifik auszubauen und damit China die Stirn zu bieten. Sicherheitspolitik war jedoch kein offizielles Traktandum.
- Die Stellung von China in der Indopazifikregion muss Expertinnen und Experten zufolge am Treffen dennoch eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Das Bündnis wolle sich als Zusammenschluss demokratischer Länder dafür einsetzen, dass alle Staaten in der Region souverän blieben, sagte der australische Regierungschef Scott Morrison nach dem Treffen.
Zu Beginn des Treffens sagte Joe Biden: «Als wir uns vor sechs Monaten trafen, gingen wir konkrete Verpflichtungen ein, um unsere gemeinsame und positive Agenda für einen freien und offenen Indopazifikraum voranzubringen.»
Mit Indopazifik ist eine Region vom Indischen bis zum Pazifischen Ozean gemeint. Die USA und andere Staaten sind besorgt über Chinas Handelspraktiken und den chinesischen Expansionsdrang im Indopazifik.
Biden suchte vorher schon neue Allianzen
Biden hatte bereits im Frühling, kurz nach seinem Amtsantritt, einen Online-Gipfel mit seinen Kollegen aus den drei Ländern einberufen. Die neue US-Regierung will internationale Allianzen erneuern und stärken.
Im März schaltete sich die Gruppe erstmals auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zusammen. Bei dem virtuellen Treffen im Frühling kündigten die vier Partner unter anderem an, die Produktionskapazitäten für Corona-Impfstoffe in Indien auszubauen.
Indiens Premierminister Narendra Modi zeigte sich zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit der vier Staaten Wohlstand und Frieden im indopazifischen Raum und in der Welt sichern werde.
Die US-Regierung betonte, dass die Quad-Allianz nichts mit dem Sicherheitsbündnis mit Australien zu tun habe. Das Vierer-Bündnis habe «keine sicherheitspolitische oder militärische Dimension», sagte ein hoher Regierungsbeamter. Dennoch schätzten eine Vielzahl von Expertinnen und Experten das Treffen als Bekenntnis sicherheitspolitischer Natur zur Region ein.
So sagte Richard Heydarian, es sei wichtig, dass gleichgesinnte Verbündete in der Region zusammenarbeiten würden. Er ist Professor für Geopolitik an der polytechnischen Universität auf den Philippinen und betonte: «Wenn diese Staaten nichts entgegensetzen würden, würde das Chinas schlimmste Instinkte wecken.»