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Vier Tage nach Untergang Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer: Die Suche wird fortgesetzt

  • Nach dem schweren Bootsunglück mit vermutlich mehreren Hundert Toten im Mittelmeer fehlt von weiteren Überlebenden oder Todesopfern weiterhin jede Spur.
  • Dies teilte die griechische Küstenwache vier Tage nach dem Untergang des völlig überfüllten Fischkutters in internationalen Gewässern in Piräus mit.

Nach offiziellen Angaben haben 104 Menschen überlebt. 78 Leichen wurden geborgen. Die Zahlen sind seit Mittwoch, dem Tag des Unglücks, unverändert. Trotz der äusserst geringen Hoffnungen auf Erfolg wurde die Suche bei Windstärke sechs fortgesetzt.

Beteiligt waren auch eine Fregatte der griechischen Kriegsmarine und ein Helikopter der Küstenwache. Vorbeifahrende Schiffe wurden aufgefordert, Ausschau zu halten.

Eine Aufnahme des Fischkutters von der griechischen Küstenwache vor dem Unglück.
Legende: Eine Aufnahme des überfüllten Fischkutters von der griechischen Küstenwache vor dem Unglück. Keystone/Hellenic Coast Guard

Der mit 500 bis 700 Migranten besetzte Fischkutter war auf dem Weg aus Libyen nach Europa gesunken. Viele Menschen befanden sich der Küstenwache zufolge unter Deck und wurden mit dem Boot in die Tiefe gerissen.

Papst gedenkt der Opfer der Katastrophe

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Legende: Der Papst bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Operation. REUTERS/Yara Nardi

Papst Franziskus hat beim ersten öffentlich Auftritt nach seiner Bauch-Operation den Opfern des schweren Bootsunglücks vor Griechenland gedacht. Mit «grosser Trauer und viel Schmerz» habe er von der Katastrophe erfahren, sagte Franziskus in Rom und ergänzte – offenbar abweichend vom Redemanuskript: «Es schien, dass das Meer ruhig war.»

Er bete für die Opfer und mahnte dazu, «alles mögliche zu tun, damit solche Tragödien sich nicht wiederholen», sagte der Argentinier.

Der Unglücksort rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes liegt genau über dem Calypsotief – mit mehr als 5000 Metern die tiefste Stelle des Mittelmeers. Möglicherweise wird der Fischkutter nie geborgen.

Neun Ägypter wurden als mutmassliche Schleuser festgenommen. Am Montag sollen sie dem Staatsanwalt vorgeführt werden. Athen vermutet, dass die festgenommenen Schleuser «niedrigen Ranges» sind. Die Drahtzieher sollen ihren Sitz in Ägypten haben, weitere Schleuser werden in Italien vermutet.

Ein Überlebender der Schiffskatastrophe wird auf griechischem Festland erstversorgt.
Legende: Ein Überlebender der Schiffskatastrophe wird am Mittwoch dieser Woche auf griechischem Festland erstversorgt. KEYSTONE/BOUGIOTIS EVANGELOS

Die Bande soll in den vergangenen Monaten 18 solche Überfahrten aus Nordafrika nach Italien organisiert haben, wie es bei der Küstenwache in Piräus hiess.

Video
Archiv: Wahrscheinlich über 500 Tote bei Bootsunglück
Aus Tagesschau vom 15.06.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 40 Sekunden.

SRF 4 News, 16.6.2023, 9 Uhr ; 

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