- Eine Uni-Professorin wirft Donald Trumps Kandidaten für das oberste US-Gericht, Brett Kavanaugh, eine versuchte Vergewaltigung vor.
- Der erzkonservative Jurist hat die Missbrauchsvorwürfe kategorisch zurückgewiesen.
- Im US-Senat mehren sich Stimmen, die eine Unterbrechung des Prozesses zur Nominierung Kavanaughs bis zur Klärung der Vorwürfe fordern.
Dem erzkonservativen Juristen Brett Kavanaugh, der von US-Präsident Donald Trump als Supreme-Court-Richter vorgeschlagen wurde, wird sexueller Missbrauch vorgeworfen.
Eine Ex-Mitschülerin wirft dem Richter-Kandidaten vor, sie in den 1980er-Jahren sexuell belästigt zu haben. Nach Angaben der heutigen Uni-Professorin soll es sich um eine versuchte Vergewaltigung gehandelt haben.
Lebenslang unter der Tat gelitten
In einem Interview mit der «Washington Post» sagte die heute 51-jährige Christine Blasey Ford, Kavanaugh habe bei einer Party versucht, sie zu vergewaltigen. Die Vorwürfe waren bereits vergangene Woche in US-Medien verbreitet worden, Ford selbst äusserte sich aber erst in dem am Sonntag veröffentlichten Interview.
Die Professorin aus Kalifornien sagt, Kavanaugh habe sich nach einer Schülerparty Anfang der 1980er-Jahre auf sie geworfen und ihr den Mund zugehalten, sodass sie sich nicht durch Schreien habe wehren können. Sie sei davon ihr ganzes Leben psychisch beeinträchtigt gewesen.
Rufe nach Nominierungsstopp
Kavanaugh hatte bereits am Freitag eine Erklärung veröffentlicht. Darin verwahrte er sich gegen die Anschuldigungen: «Ich weise diesen Vorwurf kategorisch und unmissverständlich zurück. Ich habe dies weder damals in der Schule noch sonst irgendwann getan», erklärte der 53-Jährige.
Kavanaugh war vom US-Präsidenten für eine freigewordene Position am Obersten Gerichtshof des Landes vorgeschlagen worden. Supreme-Court-Richter galten schon in der Vergangenheit als Inhaber einer hochpolitischen Position.
Auch kritische republikanische Stimmen
Der Nominierte muss noch vom Senat bestätigt werden, und dieser Prozess könnte nach den Anschuldigungen ins Stocken geraten. Nach zahlreichen Oppositionspolitikern forderte mit Jeff Flake nun auch erstmals ein republikanischer Senator, den Nominierungsprozess für Kavanaugh bis zur Klärung der Vorwürfe zu unterbrechen.
Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein erklärte, die US-Bundespolizei FBI müsse in dem Fall nun ermitteln, erst danach könne der Senat den Nominierungsprozess fortführen.