- Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat seine Steuererklärung veröffentlicht.
- Er und seine Ehefrau bezahlten im vergangenen Jahr demnach fast 300'000 Dollar Bundessteuern.
- Der Schritt erfolgt wenige Tage, nachdem die «New York Times» einen Enthüllungsbericht über Präsident Trumps Steuern veröffentlicht hatte.
Wenige Stunden vor dem ersten TV-Duell im US-Präsidialwahlkampf hat der demokratische Herausforderer Joe Biden die Kontroverse über die Finanzen von Amtsinhaber Donald Trump befeuert.
Aus der Erklärung von Biden und seiner Ehefrau Jill geht hervor, dass sie für das vergangene Jahr mehr als 346'000 Dollar an Steuern und anderen Zahlungen an den Bund abgeführt haben. Das gemeinsame Jahreseinkommen betrug demnach fast 985'000 Dollar. Die Bidens beantragten eine Rückzahlung von fast 47'000 Dollar, die sie nach ihrer Darstellung zu viel bezahlt hätten.
Aus den Steuerunterlagen der demokratischen Kandidatin für die Vize-Präsidentschaft, Kamala Harris, geht hervor, dass sie und ihr Ehemann – ein Anwalt – 2019 etwa 1.2 Millionen Dollar an Bundessteuern auf ein gemeinsames Jahreseinkommen von 3.3 Millionen Dollar gezahlt haben.
Trump soll nun Unterlagen offenlegen
Das Wahlkampf-Team der Demokraten forderte Trump auf, mit der eigenen Erklärung nachzuziehen. Der Republikaner hält entgegen den Gepflogenheiten in der US-Politik seine Unterlagen seit Jahren unter Verschluss. Zuletzt war das Thema in den Vordergrund des Wahlkampfs gerückt, nachdem die Zeitung «New York Times» berichtet hatte, Trump habe in den vergangenen Jahren kaum oder keine Bundessteuern gezahlt.
Trump zahlte nach Darstellung der «New York Times» in zehn der 15 Jahre bis 2017 gar keine Bundessteuern. Seine entsprechende Last in den Jahren 2016 und 2017 habe jeweils 750 Dollar betragen. Trump hat die Darstellung zurückgewiesen und erklärt, er habe «viele Millionen Dollar an Steuern» gezahlt. In den USA werden Bundes- und Landessteuern getrennt erhoben.
Die Vize-Chefin von Bidens Wahlkampf-Team, Kate Bedingfield, nannte die Veröffentlichung der Unterlagen einen historischen Schritt, der den Amerikanern den Glauben an die politische Führung zurückgeben solle. «Herr Präsident, veröffentlichen Sie ihre Steuererklärung oder halten Sie den Mund», sagte sie vor Journalisten. Eine Stellungnahme der Republikaner lag zunächst nicht vor.