- Nach Prognosen von TV-Sendern konnte Joe Biden 9 der 14 Bundesstaaten gewinnen, in denen es am Dienstag Vorwahlen gab.
- Die Sender NBC, ABC und Fox News sehen den Ex-Vizepräsidenten auch im zweitwichtigsten Bundesstaat Texas als Sieger.
- Bei der wichtigsten Vorwahl im Bundesstaat Kalifornien lag nach Berechnungen der Sender allerdings der linke Senator Bernie Sanders vorne.
Joe Biden (77) hat laut Prognosen neben Texas in den Bundesstaaten Alabama, Arkansas, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee und Virginia gesiegt. Bernie Sanders (78) sagten die Prognosen Siege in seinem Heimat-Bundesstaat Vermont, in Colorado, in Utah und womöglich in Kalifornien voraus. Im Bundesstaat Maine liefern sich die beiden Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat beim Parteitag der Demokraten braucht ein Bewerber eine Mehrheit von 1991 regulären Delegiertenstimmen. Mehr als ein Drittel davon waren bei den Vorwahlen am Dienstag zu holen.
Keine grossen Erfolge konnte am «Super Tuesday» der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, verbuchen. Er stand am Dienstag erstmals auf den Wahlzetteln.
Bloomberg siegte Prognosen zufolge nur im US-Aussengebiet Amerikanisch-Samoa. Der 78-Jährige lag in mehreren Bundesstaaten aber oberhalb der Schwelle von 15 Prozent. Damit kann er sich einzelne Delegiertenstimmen sichern. Trump spottete auf Twitter, «Mini Mike» Bloomberg sei der «grösste Verlierer» des Abends.
Eine herbe Niederlage musste die Senatorin Elizabeth Warren (70) einstecken: Sie kam in ihrem Heimat-Bundesstaat Massachusetts nach Prognosen nur auf Platz drei. Die fünfte Kandidatin – die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38) – spielte am «Super Tuesday» keine Rolle.
Biden kann auf starken Rückhalt bei schwarzen Wählern bauen und konnte teils spektakuläre Erfolge in mehreren südlichen Bundesstaaten einfahren. So lag er in Alabama nach vorläufigen Ergebnissen bei mehr als 63 Prozent der Stimmen, Sanders kam dort auf knapp 17 Prozent. In Virginia lag Biden nach vorläufigen Ergebnissen rund 30 Prozentpunkte vor Sanders.
Vor dem «Super Tuesday» hatte Sanders bei den Demokraten nach vier Vorwahlen in Führung gelegen. Zuletzt hatte am Samstag allerdings Biden im südlichen Bundesstaat South Carolina deutlich gewonnen. Am Abend vor dem «Super Tuesday» hatte Biden zudem einen kräftigen Schub bekommen: Die ausgeschiedenen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg, Amy Klobuchar und Beto O'Rourke riefen ihre Anhänger dazu auf, seine Kandidatur zu unterstützen.
Biden zeigte sich vor Anhängern siegessicher. «Erst vor wenigen Tagen haben die Presse und die Experten diesen Wahlkampf für tot erklärt», sagte er in Los Angeles. Biden fügte hinzu: «Wir sind besser als dieser Präsident. Also steht wieder auf und holt Euch das Land zurück.»
Auch Sanders zeigte sich zuversichtlich, das Rennen um die Nominierung der Demokraten gewinnen zu können. «Heute Abend sage ich Euch mit absoluter Zuversicht, dass wir die demokratische Nominierung gewinnen werden und wir den gefährlichsten Präsidenten in der Geschichte dieses Landes schlagen werden», sagte Sanders in Vermont.
Präsident Trump hat innerhalb seiner Partei keine ernstzunehmende Konkurrenz. Die Republikaner haben daher in mehreren Bundesstaaten ihre Vorwahlen abgesagt. Am Dienstag hielten sie aber auch in 13 der 14 «Super Tuesday»-Staaten Vorwahlen ab. Trump erklärte sich in allen diesen Bundesstaaten zum Sieger.