- Der ehemalige Interpol-Chef Meng Hongwei ist in China wegen Korruption zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.
- Zudem muss Meng eine Geldstrafe in Höhe von zwei Millionen Yuan (etwa 280'600 Franken) zahlen.
- Seine Festnahme im Herbst 2018 hatte international für Kritik gesorgt.
Ein Gericht in der ostchinesischen Stadt Tianjin gab das Urteil bekannt. Meng Hongwei war im Herbst 2018 in China festgenommen worden. Damals war er vom Sitz der internationalen Polizeiorganisation Interpol in Frankreich in seine Heimat gereist und dort «unter Aufsicht» genommen worden. Die Art und Weise, wie der chinesische Interpol-Chef ohne vorherige Ankündigung aus dem Verkehr gezogen wurde, hatte internationale Kritik ausgelöst.
Im Sommer 2019 bekannte sich Meng Hongwei nach Angaben des Gerichtes schuldig. Nun erfolgte die Bekanntgabe des Strafmasses. Dem einst mächtigen chinesischen Politiker wurde vorgeworfen, «seine Position und seine Macht zum persönlichen Vorteil missbraucht», staatliche Gelder für die Finanzierung des «extravaganten Lebensstils seiner Familie verschwendet» und die Prinzipien der Partei missachtet zu haben.
Im Visier von Xis Anti-Korruptions-Kampagne
Die Frau von Meng Hongwei hatte ihn bei den französischen Behörden als vermisst gemeldet, weil sie nichts mehr von ihm gehört hatte, seit er nach China gereist war.
Neben Meng Hongwei sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Funktionäre ins Visier der Anti-Korruptions-Kampagne von Präsident Xi Jinping geraten. Seit dessen Amtsantritt im November 2012 sind Dutzende hochrangige Politiker, Militärs und Manager unter Korruptionsvorwürfen festgenommen worden.