- Ein zweiter Lavastrom könnte auf der kanarischen Vulkaninsel La Palma am Montag das Meer erreichen und dort eine neue Landzunge bilden.
- Seit einem Monat haben die Lava und die Asche beträchtliche Teil der Kanaren-Insel im Griff.
- Über 1800 Häuser hat der Lavastrom bisher zerstört und täglich wird die Insel von zahlreichen Erdbeben erschüttert.
Die 1270 Grad heisse Masse sei rund 200 Meter vom Meer entfernt, teilte das Vulkanologische Institut der spanischen Region am Sonntagnachmittag mit. Der Lavastrom bewege sich Richtung Meeresklippen mit einer Geschwindigkeit von 15 Metern pro Stunde vorwärts.
Der Hauptstrom ergiesst sich schon seit rund zwei Wochen in den Atlantik und lässt dort eine neue Landzunge entstehen, die am Sonntag etwa 36 Hektar gross war. Darauf passen rund 50 Fussballfelder. Die Landkarte La Palmas wird neu gezeichnet werden müssen.
Das Ende steht wohl noch nicht unmittelbar bevor.
Die betroffene Region am Gebirgszug Cumbre Vieja im Süden La Palmas wurde unterdessen am Sonntag erneut von Dutzenden Erdbeben erschüttert. Da die Erdstösse mit Stärken von bis zu 4.6 nach Angaben der Behörden aber weiterhin in Tiefen von mehr 30 Kilometern stattfinden, stellen sie keine bedeutende Gefahr dar. Nach Ansicht von Experten deuten sie allerdings darauf hin, dass der Vulkan noch einige Zeit aktiv bleiben wird. «Das Ende steht wohl noch nicht unmittelbar bevor», sagte am Sonntag auch der Regionalpräsident der Kanaren, Ángel Víctor Torres.
Seit der Vulkan am 19. September erstmals nach 50 Jahren wieder aktiv wurde, hat die Lava nach jüngsten amtlichen Angaben vom Sonntag bereits mehr als 1800 Gebäude völlig zerstört. 754 Hektar Land waren von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Diese Fläche entspricht mehr als 1000 Fussballfeldern. Rund 7000 Bewohner mussten seit Ausbruch des Vulkans in Sicherheit gebracht werden.