Seit Wochen ist der Vulkan auf White Sands in Neuseeland verstärkt aktiv. Trotzdem habe niemand den Ausbruch vorhergesehen, sagt SRF-Korrespondent Urs Wälterlin.
SRF News: Wie präsentiert sich die Lage im Moment?
Urs Wälterlin: Die Toten sowie 23 Personen mit zum Teil schweren Verbrennungen sind mit Schiffen von der Insel White Sands evakuiert worden. Mehrere Helikopter stehen bereit, um weitere Personen zu evakuieren, sobald es die Sichtverhältnisse zulassen. Neuseeländische Medien berichten davon, dass noch 23 Personen vermisst würden. White Island ist bei den Touristen ein sehr beliebtes Ziel.
Das muss erst noch geprüft werden. Derzeit konzentriert man sich auf die Bergung von Opfern und Überlebenden. Die Insel rund 50 Kilometer vor der Nordküste Neuseelands ist normalerweise per Schiff oder Helikopter erreichbar. Falls die Ausbruchsgefahr voraussehbar gewesen wäre, hätte das neuseeländische Amt für Geologie wohl den Besuch der Insel verboten. Grundsätzlich sind die Sicherheitsvorkehrungen auf der Insel sehr strikt – ich habe das bei meinem Besuch vor ein paar Jahren selber erlebt.
Neuseeland gehört zu den geologisch aktivsten Regionen der Erde.
In Neuseeland gibt es zahlreiche Vulkane. Muss Neuseeland mit weiteren Aktivitäten auch anderer Vulkane rechnen?
Ob Vulkanausbrüche oder Erdbeben – mit beidem muss man auf Neuseeland immer rechnen. Die Inseln gehören zu den geologisch aktivsten Regionen der Erde. Neuseeland liegt am pazifischen Feuerring, entlang dessen es wegen den Verschiebungen der tektonischen Platten immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Dabei sind die Beben für Neuseeland sicher das grössere Problem als die vulkanische Aktivität. Seit Jahren prognostizieren die Wissenschaftler für die Hauptstadt Wellington ein massives Erdbeben. Ob sich dieses allerdings schon morgen oder erst in 10'000 Jahren ereignet, weiss niemand.
Das Gespräch führte Susanne Stöckl.