- Gut drei Millionen Unionswähler von 2017 haben diesmal SPD (1.99 Mio.) oder die Grünen (1.05 Mio.) gewählt.
- Neben der SPD und den Grünen konnte auch die FDP im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 2017 zulegen.
«Die Wählerwanderungsanalyse zeigt, dass CDU und CSU gegenüber der Wahl von 2017 7.56 Millionen Wählende an die Parteikonkurrenz verloren haben und umgekehrt von der Konkurrenz nur 3.3 Millionen hinzugewinnen konnten.» Konkret wanderten 1.99 Millionen Wähler an die SPD und 1.05 Millionen an die Grünen ab. 1.32 Millionen einstige CDU/CSU-Wähler haben sich neu zur FDP bekannt, und 410'000 Wähler haben das Lager von der Union hin zur AfD gewechselt.
Bei den Bundestagswahlen 2017 stimmten noch 15.3 Millionen für die Union, davon unterstützten bei diesen Wahlen nur noch 7.8 Millionen die CDU/CSU. Dabei wanderten Personen unter 45 Jahren, Angestellte und Selbstständige sowie Wähler, die ihre wirtschaftliche Lage positiv beurteilen, am meisten ab.
SPD als grosse Gewinnerin
Die SPD gewann 5.2 Prozentpunkte: Vor allem bei älteren und weiblichen Personen konnten die Sozialdemokraten punkten. Bei Beamten, Selbstständigen sowie Erstwählern hingegen fiel der Zuspruch gering aus. Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat viel Sympathiepunkte eingefahren, denn gut ein Drittel der SPD-Wähler gab an, seinetwegen die Partei gewählt zu haben.
Grüne profitieren von Wählerwanderung
Die Grünen konnten der Union 1.05 Millionen Wählerinnen und Wähler abgewinnen. Vor allem bei jungen Frauen, Personen mit Abitur, Beamten sowie Erstwählern konnte die Partei punkten. Die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hingegen kam weniger gut an bei ihrer Wählerschaft: Nur einer von zehn Personen gab an, sich wegen der Kanzlerkandidatin für die Partei entschieden zu haben.
Chancen für Armin Laschet noch intakt
Kanzlerkandidat Armin Laschet hat bisher weniger Unterstützung als Angela Merkel bei den letzten Bundestagswahlen. Trotzdem kann Laschet durch die Jamaika-Koalition mit der FDP und den Grünen noch Bundeskanzler werden.