Mit leuchtenden Augen wandeln uniformierte Generäle und Offiziere durch die Messehallen in Kuala Lumpur, vorbei an spinnenartigen Drohnen, Mini-Modellen von U-Booten, begleitet von den Explosionen und der Musik aus Demonstrationsfilmen. Ein Verkäufer preist seinen Helikopter an, er sei «kriegserprobt, aber leicht umwandelbar zum Transport von CEOs», sagt er. Einer kostet drei Millionen Dollar.
Einige Schritte weiter im türkischen Pavillon demonstriert eine Verkäuferin eine Pistole: «Die Leute kommen hierher, um die Waffe zu verstehen, anzufassen, den Abzug zu drücken. Unsere Pistole wurde als beste des Jahres ausgezeichnet», sagt sie.
«Kriegserprobt in Afrin»
Tamer Özmen von der türkischen Luftfahrtsindustrie präsentiert einen Helikopter und anderes fliegendes Kriegsmaterial. «Wir sind sehr stolz zu sagen, dass das alles kriegserprobt ist, in Afrin und auf anderen Kriegsschauplätzen in Syrien», sagt er.
Özmen ist zuversichtlich, an der Messe Käufer zu finden. Denn Südostasien rüstet auf, das wissen hier alle. In den vergangenen 15 Jahren wurden in dieser Weltregion die militärischen Einkäufe verdoppelt. In Indonesien und in der Militärdiktatur Thailand wachsen die Militärausgaben jährlich um 10 Prozent. Die dominierende Rolle Chinas in der Region, der Konflikt im südchinesischen Meer und diverse lokale Konflikte lassen die Militärbudgets anschwellen.
Südostasien biete einen gigantischen Markt, sagt Özmen. «Hier gibt es viele Inselnationen, die im Kampf gegen den Drogen- oder Menschenhandel Überwachungssysteme brauchen. Wir sind bereit, mit allen Willigen eine Partnerschaft einzugehen.»
Ruag lässt sich das Geschäft nicht entgehen
Auch die Schweiz pflegt derartige Partnerschaften. Am Messestand des Schweizer Rüstungsunternehmens Ruag werden Gewehrpatronen wie Lippenstifte in Schaukästen präsentiert.
Das Ruag-Team hat gerade hohen Besuch zu Gast: General Ahmad Hasbullah, Vize-Chef der malaysischen Armee, lässt sich ein Kommunikationssystem erklären. Ob er es kaufen will, verrät er nicht. «Wir haben es bereits, wir wollen einfach wissen, was neu ist. Noch sage ich nicht, dass wir es kaufen werden. Aber ich bin überzeugt von der Schweizer Technologie», sagt er.