Wladimir Putin hat sich gestern grundsätzlich offen gezeigt für einen Waffenstillstand in der Ukraine. Aber: Putin macht viele Einschränkungen und Bedingungen. So fordert er beispielsweise, dass die Ukraine keine Waffen mehr erhalten dürfe.
Jetzt hat US-Präsident Trump reagiert, er nannte die Signale aus Moskau positiv und vielversprechend und er müsse mit Putin sprechen. Trump sagte: «Ich hoffe, dass auch Russland den Deal abschliesst. Wir haben eine vielversprechende Erklärung abgegeben und würden gerne mit ihm sprechen.» USA-Korrespondentin Barbara Colpi schätzt Trumps Reaktion ein.
Wie hat Trump auf die Aussagen von Putin reagiert?
Donald Trump wertet es schon einmal positiv, dass nicht ein kategorisches Nein aus Russland kommt und die Verhandlungen weitergehen. Auch positiv sieht er, dass Wladimir Putin mit ihm sprechen will. Geht es nach Trump, könnte dies schon heute der Fall sein. Und auch wenn es Putin etwas weniger eilig haben dürfte, gibt es offenbar Anzeichen, dass dieses direkte Gespräch zwischen den beiden Präsidenten tatsächlich heute stattfinden könnte. Zahlreiche Unterhändler auf verschiedenen Ebenen sind seit Dienstag in Kontakt mit Russland. Und da weiss Trump natürlich mehr als die Öffentlichkeit.
Wie sind die diplomatischen Gespräche verlaufen?
Offenbar vielversprechend im Sinne der USA. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ist gestern Abend in Moskau angekommen und hat später auch Wladimir Putin getroffen. Zu den Gesprächen sind keine Details bekannt. Aber das gehört zu diesem Verhandlungsprozess, der nun im Gang ist. Wichtig ist aber: Es geht eben nicht nur darum, was Witkoff für Washington herausholen konnte, sondern es ist ein gemeinsamer Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe nicht nur von den USA, sondern von den USA und der Ukraine.
Wie könnte eine langfristige Lösung für die Ukraine aussehen?
Trump liess gestern durchblicken: Natürlich laufen bereits Gespräche, wie eine langfristige Lösung aussehen könnte. Trump hat gestern angedeutet, dass in Saudi-Arabien mit der Ukraine auch über territoriale Fragen gesprochen wurde, über ein grosses Kraftwerk und über Gebiete, die die Ukraine verlieren könnte. Offenbar wurden da auch Abmachungen getroffen. Inhaltlich konkret wurde Trump nicht. All dies ist Gegenstand der laufenden Verhandlungen.
Welche Trümpfe haben die USA?
In der Vergangenheit hat Trump Russland auch schon mit noch härteren Sanktionen und Zöllen gedroht. Doch das sind nicht die einzigen Möglichkeiten. Die USA haben es auch in der Hand, ob noch mehr und welche Waffen der Ukraine geliefert werden. Mehr Waffen für die Ukraine ermöglichten, mehr Ziele im russischen Landesinneren zu treffen. Der US-Vizepräsident Vance hat kürzlich sogar die Option nicht ausgeschlossen, dass US-Truppen in der Ukraine zum Einsatz kommen könnten. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Die USA wollen dies nicht und es wäre eine neue Eskalationsstufe des Krieges. Weiter könnten die USA auch die Cyberattacken gegen Russland wieder aufnehmen oder die Cyberoperationen, die sie erst kürzlich eingestellt haben.
Was passiert mit Nord Stream 2?
Die USA könnten in den Gesprächen auch wirtschaftliche Anreize für Russland bieten. So zum Beispiel die Wiederaufnahme der russischen Gasexporte nach Europa über Projekte wie die Nord Stream 2. Diese Gaspipeline hat Trump gestern etwas beiläufig, aber sicher nicht zufällig, erwähnt und gesagt, dass er russische Gasexporte gestoppt habe. Entsprechend ist er überzeugt, er könnte den Stopp aufheben.