- Auf Island hat Halla Tómasdóttir die Wahl zur Präsidentin gewonnen.
- Nach der Auszählung des grössten Teils der Stimmen hatte sie am Sonntag den entscheidenden Vorsprung auf ihre elf Konkurrenten erreicht.
- Am Schluss war es ein knappes Rennen zwischen Tómasdóttir und Katrín Jakobsdóttir, der ehemaligen Ministerpräsidentin des Landes.
Die Unternehmerin Halla Tómasdóttir erreichte 34.3 Prozent der Stimmen und setze sich damit gegen elf weitere Konkurrenten durch, wie der isländische Sender RUV berichtete. Es sei eine Überraschung für sie gewesen, sagte Tómasdóttir. Sie sei der Nation für das entgegengebrachte Vertrauen sehr dankbar.
Auch ihre härteste Konkurrentin Katrín Jakobsdóttir liess sie mit 25.2 Prozent der Stimmen hinter sich. Sie ist die siebte Person im Präsidialamt und die bisher zweite Frau in dem Amt, das sie am 1. August antreten wird.
Katrín Jakobsdóttir räumte ihre Niederlage ein und beglückwünschte Halla Tómasdóttir zum Wahlsieg. Sie hatte überraschend im April ihr Amt als Ministerpräsidentin aufgegeben, um sich für die Präsidentschaftswahl zu bewerben.
Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 79 Prozent, wie der isländische Sender RUV berichtete. Das war deutlich höher als bei der vergangenen Wahl. Wahlberechtigt waren fast 270’000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Direktwahl durch das Volk
Die 55-jährige Unternehmerin tritt die Nachfolge von Gudni Jóhannesson an. Er war seit 2016 Präsident der Insel im Nordatlantik. Er hatte sich nicht mehr um eine dritte Amtszeit beworben. Vor acht Jahren war Tómasdóttir bereits gegen Jóhannesson angetreten.
Für das Amt des Staatsoberhaupts haben sich sechs Frauen und sechs Männer beworben, so viele wie noch nie. Die Wahl erfolgt direkt durch das Volk an der Urne im Majorzssystem mit einem einzigen Wahlgang.
Island gehört nicht zur Europäischen Union, aber zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wie Norwegen und Liechtenstein.
