- Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommt die CDU auf 32,0 Prozent. Die bisher regierende SPD erzielte 27,2 Prozent.
- Die mitregierenden Grünen liegen mit 12,9 Prozent auf dem dritten Platz, gefolgt von der liberalen FDP mit einem Ergebnis von 11,5 Prozent.
- Die rechtspopulistische AfD, die zum ersten Mal antrat, kommt auf 5,9 Prozent und schafft damit zum zwölften Mal hintereinander den Sprung in ein deutsches Landesparlament
- Der SSW, die Partei der dänischen Minderheit, die bislang ebenfalls mitregierte, erhält 3,3 Prozent.
Zweite Entscheidung im Superwahljahr 2017, zweite Niederlage für die SPD: Die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Torsten Albig haben die Landtagswahl in Schleswig-Holstein klar verloren. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl wurde die bisher oppositionelle CDU mit Spitzenkandidat Daniel Günther mit grossem Abstand stärkste Kraft. Die «Küstenkoalition» aus SPD, Grünen und Dänenpartei wurde abgewählt. Es zeichnet sich nun eine schwierige Regierungsbildung ab. CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther kündigte an, er werde rasch Koalitionsgespräche mit den Grünen und der FDP beginnen.
Die Union von Kanzlerin Angela Merkel bekommt Rückenwind für die noch wichtigere Wahl in Nordrhein-Westfalen in einer Woche und die bundesweite Entscheidung im September.
Man verliert schon mal Etappen.
Nach der verpatzten Saarland-Wahl muss SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz den nächsten Dämpfer für den erhofften Machtwechsel im Bund hinnehmen. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz erklärte in der SPD-Parteizentrale in Berlin: «Man verliert schon mal Etappen.» Mit Blick auf die Bundestagswahl im September fügte er hinzu: «Aber es kommt am Ende auf den langen Atem für den Gesamtsieg an.» Er rief sein Partei auf, sich nun auf die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag zu konzentrieren.
Ein Wahlerfolg der SPD in Nordrhein-Westfalen gilt als Voraussetzung dafür, dass die SPD sich noch Erfolgschancen für die Bundestagswahl ausrechnen kann.
«Unser Optimismus, unsere Bereitschaft, zu kämpfen für eine andere Mehrheit im Bund, ist ungebrochen», sagt der Fraktionschef im Bundestag, Thomas Oppermann.
Einen Anteil von Schulz an der Wahlniederlage in Kiel will die Bundes-SPD nicht sehen. Vor der Wahl gab es in der Partei durchaus Stimmen, die die zuletzt geringere Präsenz des Kanzlerkandidaten in der Bundespolitik monierten. In einer Umfrage von Infratest dimap bescheinigten 55 Prozent der Befragten in Schleswig-Holstein Schulz, dass mit ihm die Unterschiede zwischen SPD und CDU wieder deutlicher geworden seien. Zugleich sagten aber 63 Prozent, sie hätten zuletzt vom SPD-Kanzlerkandidaten nichts mehr gehört.