- Sieben Tage vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen beim letzten TV-Triell die Wähler zu mobilisieren versucht.
- Dabei diskutierten sie heftig über die richtigen Strategien beim Klimaschutz.
- Klarer Gewinner des Abends war SPD-Kandidat Olaf Scholz
«Wollen Sie das Pariser Klimaziel einhalten oder wollen Sie weiterhin 17 Jahre lang Kohle verstromen?», fragte Baerbock am Sonntagabend in der von ProSieben, Sat.1 und Kabeleins ausgestrahlten Sendung ihre Rivalen von Union und SPD, Armin Laschet und Olaf Scholz.
Scholz verwies auf den dringend nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien, ging aber nicht weiter auf das Datum zum Kohleausstieg ein. Laschet verwies auf die Kräfte des Marktes und die Kreativität der Industrie, die man als Staat fördern müsse.
Er glaube, dass die CO2-Preise die fossilen Energieträger so sehr verteuern würden, dass ein früherer Kohleausstieg durchaus möglich sei. Alle drei Kandidaten bekannten sich zur Notwendigkeit, die Wirtschaft auf eine klimaneutrale Produktionsweise umzustellen.
«Ich bin fundamental anderer Meinung»
Scholz sagte, für die «grösste industrielle Modernisierung», die Deutschland vor sich habe, sei es nötig, ein leistungsfähiges Stromnetz zu haben und auch Planungssicherheit für Schlüsselindustrien wie Stahl und Chemie zu schaffen.
Laschet warf Baerbock erneut vor, beim Klimaschutz eine Politik der Verbote zu verfolgen. «Sie haben in dem letzten Triell gesagt: Verbote schaffen Innovation. Ich bin fundamental anderer Meinung», sagte er.
Die Frage von Moderatorin Linda Zervakis, ob die Union in den vergangenen 30 Jahren den Fortschritt im Kampf gegen den Klimawandel verschlafen habe, wies Laschet zurück. Wie bereits beim zweiten TV-Triell in der vergangenen Woche nannte er den frühen Ausstieg aus der Kernenergie einen Fehler. Scholz widersprach und machte deutlich, dass er das «Philosophieren» über die Atomenergie für falsch halte.