- Der Sohn des früheren Staatschefs Muammar al-Gaddafi hat sich für die Präsidentenwahl in Libyen registriert. Diese findet voraussichtlich am 24. Dezember statt.
- Ein Mitarbeiter der Wahlkommission bestätigte die Kandidatur von Saif al-Islam Gaddafi.
- Bilder in sozialen Medien zeigen Gaddafi in traditionellem Gewand und Turban, wie er in der Stadt Sebha Dokumente unterschreibt.
In Libyen will ein Sohn des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi Libyens nächster Präsident werden. Gaddafi junior ist eine der prominentesten Persönlichkeiten, die für das Präsidentenamt kandidieren.
Auf der Liste stehen auch der Militärkommandant im Osten des Landes, Khalifa Haftar, Regierungschef Abdulhamid al-Dbeibah und Parlamentspräsident Aguila Saleh.
Wahlen als wichtiger Schritt im Friedensplan
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen, an Erdöl reichen Land. Die Ära Gaddafi ist vielen Libyern immer noch als harte Autokratie in Erinnerung. Zudem sind Saif al-Islam und andere ehemalige Regime-Angehörige schon so lange nicht mehr an der Macht, dass es für sie schwierig sein könnte, so viel Unterstützung zu mobilisieren wie ihre grossen Rivalen, sagen Analysten.
Am 24. Dezember sollen – wie es der Friedensplan der Vereinten Nationen vorsieht – sowohl Präsident als auch Parlament gewählt werden. Beide Wahlen gelten als wichtiger Schritt in den Bemühungen, in Libyen eine neue politische Führung zu installieren, deren Legitimität weithin akzeptiert wird.
Allerdings drohte der Friedensprozess immer wieder am Streit über die verfassungsmässige Grundlage der Wahlen, über das Wahlgesetz und Fragen der Glaubwürdigkeit zu scheitern.